Nachruf Reiner Rau, geb. 30.03.1946, gestorben 13.04.2015

23.04.2015

Auf die Frage, was das Besondere am Innenleben der Kickers ist, kann nur jemand eine Antwort geben, der diesen Verein als Teil seines Lebensinhaltes auf seine rot-weiße Seele geschrieben hat. Reiner Rau hat, wenn es um seine Kickers ging, stets Antwort durch Engagement, Taten und Freundschaften gegeben. Und was ihn besonders dabei auszeichnete, war seine Bescheidenheit, mit der er sich engagierte. Selbstdarstellung und großes Brimborium um seine Person waren ihm regelrecht fremd. Der Name Reiner Rau steht bei den Kickers auch für Ehrlichkeit, Klarheit und Glaubwürdigkeit.

Seit seinem 12. Lebensjahr spielte Reiner Rau bei den Kickers in allen Jugendmannschaften Fußball, bevor er in die 1. und 2. Mannschaft wechselte.

1964 gründete er zusammen mit seinen rot-weißen Fußballfreunden Günter Kasper und Gerd Popp (beide sind bereits verstorben) Kickers III, kurz K III genannt. Reiner Rau war Bankkaufmann und so lag es auf der Hand, dass er als Schatzmeister die K-III-Kasse über 50 Jahre bis zu seinem Tod sorgfältig verwaltete.

Für seine Kickers wachte er über die Einnahmen durch den Verkauf von Eintrittskarten. Eigens dafür hat sich Reiner Rau mit Rilke Lutz, Brigitte Papesch und Renate Hieronimus ein bestens eingespieltes Kassenhäuschen-Team aufgestellt, das auch bei den vielen Pokalspielen für korrekte Abrechnungen sorgt.

Die Organisation der Getränke- und Bratwurststände, etwa bei Derbys und anderen zugkräftigen Heimspielen, oblag seinem überragenden Engagement für unsere Kickers. Seine Personaleinsatzplanung hatte schon so etwas wie Kultstatus erreicht. Reiner ging mittwochs kurz und knapp beim K-III-Stammtisch auf die „Teambildung“ ein, damit jeder Bescheid wusste. Kaum einer traute sich, dem Reiner abzusagen. Nicht etwa weil er ein strenges Regiment führte, nein, weil es ihm einzig um das Wohl der Kickers ging.

Reiner ist der personifizierte Inbegriff dafür, dass es keiner Wahl und keines offiziellen Amtes bedarf, um sich ehrenamtlich über Jahrzehnte für seinen Verein und für seine Freunde von K III einzubringen.

Reiner wurde in Randersacker geboren. Dort war er als Jugendlicher, was nur wenige wissen, auch Kunstradfahrer und wurde sogar bayerischer Vizemeister. Reiner Rau ist Ehrenmitglied und Träger sämtlicher Ehrennadeln des FC Würzburger Kickers e. V. Im Dezember 2014 wurde ihm vom Aufsichtsrat für seinen unermüdlichen Einsatz für die Kickers eine Verdienstplakette überreicht.

Reiner Rau war bei K III immer ein wachsamer Aktivposten, der wegen seiner zuverlässigen und menschlichen Art eine enorm große Lücke hinterlässt. Trotz verschlechtertem Gesundheitszustand hat er, bis er zuletzt nicht mehr konnte, regelmäßig Heimspiele besucht und seinem Stammtisch die Treue gehalten.

Reiner ist jetzt bei seinen ihm vorausgegangenen K-III-Freunden Günter Kasper, Gerd Popp und Udo Puchta im rot-weißen Kickers-Himmel.

Er ist nach einer drei Jahre dauernden Leidenszeit von uns gegangen, aber seinen Platz in unserer Mitte wird er immer behalten.

Der FC Würzburger Kickers e. V. trauert um sein verdienstvolles Ehrenmitglied Reiner Rau.

Unsere herzliche Anteilnahme gilt vor allem seiner Ehefrau Gisela, seinem Sohn Volker, seinen beiden Enkel und seinem Bruder Lothar mit Ehefrau.

Rudolf F. Thomas
Aufsichtsrat