1:0-Sieg in Magdeburg: Kickers bestes Auswärtsteam der 3. Liga

1. FC Magdeburg
0 : 1
FC Würzburger Kickers

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38. Spieltag 2015/16

14.05.2016

Spielbericht

Die Würzburger Kickers haben ihre erste reguläre Saison in der 3. Liga mit ihrem zehnten Auswärtssieg beendet: Das Team von Cheftrainer Bernd Hollerbach setzte sich am 38. Spieltag bei Mitaufsteiger 1. FC Magdeburg vor 22.072 Zuschauern mit 1:0 (1:0) durch. Den Treffer des Tages erzielte Winterneuzugang Elia Soriano bereits nach 13 Minuten. Damit sind die Rothosen auch das beste Team in der Fremde. „Wir haben heute ein tolles Spiel vor einer tollen Kulisse gesehen“, sagte Hollerbach, „im Grunde genommen ging es für uns um nichts mehr, trotzdem haben wir Gas gegeben. Meine Mannschaft hat das wieder richtig toll gemacht. Das spricht für den Charakter meines Teams.“

 

Bereits an diesem Freitag geht es für den FWK weiter: Im Relegations-Hinspiel zur Zweiten Liga bekommt es der Drittliga-Dritte mit dem noch nicht feststehenden Tabellen-16. Aus dem deutschen Fußball-Unterhaus zu tun. Anpfiff der Begegnung in der FLYERALARM Arena ist um 19.10 Uhr, das Rückspiel in der Fremde steigt dann am Dienstag, 24. Mai, ebenfalls um 19.10 Uhr. Die ARD zeigte beide Partien live. „Wir freuen uns auf diese Bonusspiele. Wenn Magdeburg und uns einer vor der Saison gesagt hätte, dass wir am Ende an dritter und vierter Stelle stehen, dann hätten das die wenigsten für möglich gehalten. Aber beide Teams haben diese Saison mit ganz viel Moral und Herz bestritten“, sagte Hollerbach.

 

Die Würzburger Anfangsformation in Magdeburg hatte FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen Holstein Kiel in der Vorwoche verändern müssen: Für den Gelb-gesperrten Clemens Schoppenhauer spielte Dennis Russ, für Lukas Billick begann Dominik Nothnagel. Der erkrankte Marco Haller hatte die Reise nach Sachsen-Anhalt erst gar nicht mit antreten können.

 

Während es den Rothosen schon am vergangenen Spieltag gelungen war, sich Platz drei und die damit verbundene Teilnahme an der Relegation zur Zweiten Liga zu sichern, stand für Magdeburg deutlich mehr auf dem Spiel. Der Mitaufsteiger wollte unbedingt Platz vier halten, um das Ticket für die Teilnahme an der DFB-Pokal-Hauptrunde zu lösen. Entsprechemd forsch agierte das Team von FCM-Trainer Jens Härtel. Angetrieben von der imposanten Kulisse spielte Magdeburg nach vorne, besaß nach neun Minuten durch David Kinsombi auch die erste Möglichkeit: Im Anschluss an eine Ecke aber verfehlte der Kopfball sein Ziel.

 

Auf der Gegenseite rettete Steffen Puttkammer vor dem einschussbereiten Elia Soriano (13.). Nach dem anschließenden Eckball von Nejmeddin Daghfous wurde der Schuss von Royal-Dominique Fennell geblockt, der Nachschuss von Taffertshofer wurde noch zur Ecke abgefälscht. Wieder war es Daghfous, der den Standard trat, in der Mitte wartete Soriano, der kaltschnäuzig zur Kickers-Führung traf (14.). Für den Deutsch-Italiener war es das achte Saisontor im Trikot der Mainfranken, drei hatte er vor seinem Wechsel an den Dallenberg bereits für die Kickers aus Stuttgart erzielt.

 

Um ein Haar hätte Soriano nach 26 Minuten das Dutzend vollgemacht: Nach einem perfekten Zuspiel von Peter Kurzweg nahm der Angreifer den Ball direkt, scheiterte aus sechs Metern aber am prächtigen reagierenden Matthias Tischer im Mageburger Kasten. Magdeburg antwortete nach einem langen Einwurf mit einem Kopfball von Jan Löhmannsröben, der allerdings über Robert Wulnikowskis Kasten strich (31.). Fünf Minuten später war FCM-Keeper Tischer wieder gefragt. Im letzten Augenblick kam der Torwart vor Dennis Rus an den Ball und verhinderte so das zweite Tor der Gäste aus Mainfranken. Die hatten die Partie bis dato weitgehend im Griff, wenngleich die Hausherren immer eine latente Gefahr ausstrahlten. Zwingendes aber war bis zur Pause nicht mehr dabei, so dass nach 45 Minuten bei der Führung der Kickers blieb. „Wir haben die Räume eng gemacht, haben nicht viel zugelassen. Wenn es wirklich mal gefährlich wurde, dann zumeist nach ruhenden Bällen. Aber das wussten wir“, sagte Hollerbach.

 

Auch nach dem Seitentausch war es eine Partie mit reichlich Tempo und ebenso vielen Zweikämpfen. Die Würzburger standen in der Defensive sicher, wussten die Mannen von FCM-Coach Jens Härtel bereits früh zu stören und ließen sie so nur selten in Strafraumnähe kommen. So war es ein Freistoß, der die Gäste zu einem Torschuss kommen ließ. Der Ball von Nico Hammann aber war kein Problem für Wulnikowski (67.). Die Würzburger hatten einige vielversprechende, schnelle Angriffe vorgetragen, allerdings fehlte es bisweilen am letzten, zielstrebigen Pass. Fast alles spielte sich im Mittelfeld ab, wo um jeden Zentimeter geackert wurde.

 

20 Minuten vor Ende war es Magdeburgs Toptorjäger Christian Beck, der die beste Ausgleichsmöglichkeit besessen hatte: Nach einer Flanke war er per Kopf zur Stelle, doch Wulnikowski bewies seine Klasse und fischte die Kugel aus der Ecke. „Wir haben alles versucht, hatten unsere Möglichkeiten, aber wir haben heute gesehen, warum Würzburg zurecht an dritter Stelle steht“, sagte FCM-Trainer Jens Härtel, für den trotz der Niederlage am Ende der vierte Platz stand, weil die direkten Konkurrenten Großaspach und Osnabrück ebenfalls die Segel streichen mussten.

Aufstellung

Magdeburg: Tischer – Butzen, Handke, Puttkammer, Hammann – Brandt, Konsombi (70. Malone), Löhmannsröben – Ernst (63. Altiparmak) – Pulido (78. Chahed), Beck.

Würzburg: Wulnikowski – Nothnagel, Weil, Fennell, Kurzweg (63. Shapourzadeh) – Taffertshofer, Benatelli – Russ (75. Gutjahr), Daghfous, Karsanidis (63. Herzig) – Soriano.

 

Statistiken

Tor: 0:1 Soriano (13.).

Schiedsrichter: Osmers (Hannover).

Zuschauer: 22.072.

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