Kickers zu Gast in Osnabrück: Vorfreude auf die Bremer Brücke

31.03.2016 / 13:27 Uhr

Der Tabellendritte empfängt den Vierten, mehr als 11.000 Zuschauer werden erwartet und das Spiel wird live im Fernsehen übertragen: Aufsteiger FC Würzburger Kickers trifft an diesem Samstag (14 Uhr, osnatel ARENA) auf den VfL Osnabrück – und für die Mainfranken ist es ein Spiel, „in dem wir auch wieder mutig auftreten und Gas geben wollen, auch wenn wir wissen, dass es ganz schwieriges Unterfangen wird“, betont FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach, der beim Gastspiel in Niedersachsen auf den Gelb-gesperrten Rico Benatelli verzichten muss: „Uns ist bislang immer etwas eingefallen, das wird auch am Samstag so sein.“

 

Für einen im Rothosen-Dress ist es die Rückkehr an alte Wirkungsstätte: Dániel Nagy spielte von 2012 bis 2014 an der Bremer Brück, kam schließlich über Ferencváros Budapest nach Würzburg. „Ich freue mich auf dieses Spiel“, sagt der Ungar, „bislang kenne ich in Osnabrück nur die VfL-Kabine, jetzt lerne ich auch einmal die Gäste-Umkleide kennen.“ Neben Nagy hat auch Paul Thomik eine Osnabrücker Vergangenheit. Ob Thomik, der die Vorbereitung im Winter aufgrund familiärer Gründe nicht komplett bestreiten konnte, zum 18-Mann-Kader der Kickers zählen wird, ist indes offen. „Wir wollen Spiele gewinnen, das gilt auch für den Samstag“, betont Nagy, „denn Erfolge sind schöne Erlebnisse. Wir wissen, dass es schwer wird.“ Dass die Niedersachsen nur eines ihrer letzten zwölf Matches verloren haben, unterstreicht diese Tatsache. Die Kickers mussten in der Rückrunde zweimal die Segel streichen, haben in der zweiten Halbserie dieser Saison sogar einen Punkt mehr als der VfL eingesammelt. „Die Jungs haben sich dieses Top-Spiel verdient“, sagt Bernd Hollerbach.

 

 

Dass es im Hinspiel für die Rothosen eine unglückliche 0:1-Niederlage setzte, ist noch im Hinterkopf, „denn wir hatten eine Reihe sehr guter Möglichkeiten nicht genutzt und fangen uns in der Schlussphase noch ein Eigentor“, sagt Hollerbach, „das aber spielt jetzt keine echte Rolle mehr. Seither ist viel passiert“. Fürwahr, denn in der Vorrunde war es das Duell des Tabellenelften Würzburg gegen den 13. Im Tableau, den VfL aus Osnabrück. „Beide Teams haben offenkundig gearbeitet, das zeigen die Auftritte nach der Winterpause“, sagt Hollerbach: „Für viele von uns war die 3. Liga Neuland, am Anfang haben wir das eine oder andere Lehrgeld gezahlt. Mittlerweile finden wir uns ganz gut zurecht.“

 

Bei den Niedersachsen ist das anders, der VfL hat reichlich Erfahrung aus der Vergangenheit. „Osnabrück ist ein Traditionsverein, der schon in der zweiten Liga war und auch wieder dorthin möchte. Das Stadion ist toll und die Fans ebenfalls, das wird am Samstag eine tolle Atmosphäre. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch jetzt an der Bremer Brücke wieder unseren Mann stehen werden“, sagt Hollerbach.

 

Der VfL hatte Anfang März sein Sanierungskonzept erfolgreich abgeschlossen, hat sich von einer Schuldenlast in Höhe von zehn Millionen Euro befreit und kann wieder etwas sorgenfreier in die Zukunft blicken. Zuletzt allerdings sorgte bei den Niedersachsen eine Personalie abseits des Rasenrechtecks für etwas Aufregung: Geschäftsführer Jürgen Wehlend ist in den Fokus von Liga-Primus Dynamo Dresden gerückt, der auf der Suche nach einem Nachfolger Robert Schäfer ist. Wehlend bestätigte das Interesse der Sachsen, ging aber nicht näher darauf ein.

 

Das Duell in der osnatel ARENA, zudem 11.000 Zuschauer erwartet werden und das der NDR am Samstag live überträgt, ist auch das Treffen zweier starker Defensiven. Osnabrück hat in dieser 16 Partien ohne Gegentor überstanden, die Kickers deren 14. Auch wenn es das Kräftemessen des Dritten gegen den Vierten im Tableau sein wird, so möchten beide Coaches nichts vom Aufstiegsrennen wissen. „Wir reden nur übers nächste Spiel. Wir schauen nur von Spiel zu Spiel“, betonte VfL-Coach Joe Enochs gegenüber dem „kicker“, Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach sieht derzeit ohnehin gar keinen Grund, sich an irgendwelchen Rechnereien zu beteiligen: „Wir sind ganz gewiss nicht in der Situation, jetzt neue Ziele zu formulieren. Wir hatten uns als Aufsteiger den Klassenerhalt vorgenommen, den haben wir erreicht. Darauf können wir alle im Verein sehr, sehr stolz sein. Was hier in den letzten eineinhalb Jahren geleistet wurde, ist toll und es zeigt, dass wir so viel nicht falsch gemacht haben.“

 

Personell können die Kickers bis auf den gesperrten Rico Benatelli (5. Gelbe Karte) aus dem Vollen schöpfen, auf Osnabrücker Seite könnte Stürmer Marco Alvarez wieder ins Team zurückkehren. Der Sieben-Tore-Mann (sechs Vorlagen) hatte sich beim 0:3 Anfang März gegen Dresden einen Muskelfaserriss zugezogen und sollte nun wieder auf dem Damm sein. Bis dato erfolgreichster Torjäger beim VfL ist Halil Savran (9 Tore).

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