Kickers-hilft-Gründerin Ines Schlagbauer im Interview: "Es gibt viele Sternstunden!"

20.02.2019 / 17:00 Uhr

Wir haben in unserem Monatsmagazin "NEUNZEHNNULLSIEBEN" mit Ines Schlagbauer, die Kickers hilft vor rund zehn Jahren ins Leben gerufen hat, über vergangene Projekte, ihre Pläne für die Zukunft und ihre bewegendsten Momente im Rahmen ihres Herzensprojekts gesprochen.

 

Wie zufrieden bist du mit dem Kickers-hilft-Jahr 2018?

Ich bin wirklich sehr zufrieden. Es wurden viele Projekte umgesetzt, mit denen wir vielen Menschen eine Freude bereiten konnten. Das zu ermöglichen, macht mich sehr glücklich und zufrieden.

 

Welche Projekte des vergangenen Jahres lagen dir besonders am Herzen?

Da gibt es ganz viele. Zum einen finde ich es toll, dass wir auch international aktiv geworden sind. Besonders schön fand ich, dass wir einige fußballbegeisterte Kinder in Afrika mit Bällen und Trikots ausstatten konnten. Die Kinder verfügen oft über ein wirklich großes fußballerisches Talent, mussten sich sonst ihre Bälle immer selbst aus Schnüren, Stöcken und Plastik basteln. Außerdem begeistert es mich, wenn wir den Jugendlichen hier mit einer Fußballausstattung überhaupt erst die Möglichkeit geben können, ihrem Hobby nachzugehen, was ihnen ohne unsere Unterstützung verwehrt bleiben würde.

 

Welche Projekte sind außerdem zu nennen?

Auch den Rolli-Shuttle halte ich für eine tolle Sache. Mit diesem Bus bringen wir regelmäßig körperlich und geistig behinderte Menschen zu den Heimspielen an den Dalle, für die der Besuch eines Kickers-Spiels auch ein ganz besonderes Highlight darstellt, das sie ohne Kickers hilft und den Wengert FC nicht erleben könnten. Ebenso war es sehr schön, gemeinsam mit dem FWK die Gemeinschaft SANT’EGIDIO zu unterstützen und den Bedürftigen, die dort an Weihnachten ein leckeres Festmahl erhalten, mit den Tickets für das Heimspiel der Kickers gegen Rostock eine Freude zu bereiten.

 

Welche Pläne gibt es für das Jahr 2019?

Im neuen Jahr wollen wir weiterhin Bedürftigen helfen und unser Projekt weiterführen. Dies geht leider nicht ohne finanzielle Unterstützung in Form von Spenden. Mein Wunsch ist es, immer ausreichend Geld zur Verfügung zu haben, um allen unter die Arme zu greifen, die den Fußball und die Würzburger Kickers lieben und Hilfe brauchen.

 

Was ist deine persönliche Motivation, dich für Kickers hilft zu engagieren?

Mich trifft es immer wieder, wenn ich sehe, dass es Kinder und Jugendliche gibt, die mit Herz und Leidenschaft Fußball spielen, aber nicht die Möglichkeiten und Grundvoraussetzungen haben, diesem Hobby mit vollem Einsatz nachgehen zu können, weil sie sich schlichtweg die benötigte Ausstattung wie Trainingsklamotten oder Fußballschuhe nicht leisten können. Umso glücklicher macht mich es, die Kinder mit Freude am Sport zu sehen, wenn sie durch unsere Unterstützung stolz ein Kickers-Trikot tragen können und endlich das Gefühl haben, dazuzugehören. Mir ist es sehr wichtig, den Menschen etwas abzugeben, denen es im Gegensatz zu uns eben nicht so gut geht.

 

Wie lange bist du jetzt schon für Kickers hilft zuständig und wie bist du dazu gekommen?

Angefangen habe ich vor ungefähr zehn Jahren. Zu Beginn habe ich zwei Flüchtlingskinder unterstützt, sie zum Training gefahren, ihnen Fußballschuhe und eine Ausrüstung besorgt. Die zwei Jungs spielen übrigens immer noch erfolgreich im NLZ der Kickers, das macht mich natürlich stolz. Dabei habe ich gemerkt, dass es noch viele Kinder, Flüchtlinge sowie anders sozial Benachteiligte gibt, die unsere Unterstützung benötigen. Um das alles stemmen zu können, habe ich dann schließlich begonnen, Spenden zu sammeln.

 

Wie groß ist das Kickers-hilft-Team?

Die Organisation übernehme ich, allerdings habe ich ein tolles und zuverlässiges Team hinter mir. Silvia Zugelder unterstützt mich in allen Angelegenheiten, die die Jugendmannschaften betreffen, Doris Brüderer regelt alle finanziellen Dinge in unserer Organisation. Ansonsten kann ich immer auf die Hilfe der anderen Mitarbeiter der Kickers-Geschäftsstelle bauen. Besonders beeindruckt hat mich, wie reibungslos die Zusammenarbeit beim Weihnachtssingen geklappt hat. An dieser Stelle noch einmal ein großes Lob an alle Helfer.

 

Was war für dich der bewegendste Moment während deiner Tätigkeit für Kickers hilft?

Da kann ich mich nur schwer auf einen einzigen Moment festlegen. Wenn ein Kind mich drückt oder sich auch die Eltern bei mir bedanken, berührt mich das sehr. Generell ist es für mich sehr emotional, die Menschen glücklich zu sehen. Da gibt es viele kleine Sternstunden, die zusammenkommen.

 

Welche Rolle spielen die FWK-Profis für das Projekt?

Die Profis spielen eine enorm große Rolle, ohne sie würde Kickers hilft nur schwer funktionieren. Sie dienen als Vorbilder, Idole und sind Motivation für die Kinder. Im Rahmen der Aktion „Fußball trifft Kultur“ beispielsweise haben Kinder die Möglichkeit, sie persönlich zu treffen und einige wertvolle Tipps für ihr Hobby und ihre Leidenschaft zu erhalten. Das macht die Kinder natürlich stolz, wenn sie zu Hause erzählen können, dass sie die Kickers-Profis aus nächster Nähe erlebt haben.

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