Pieringer trifft doppelt: 2:1-Auswärtssieg in Braunschweig

Eintracht Braunschweig
1 : 2
FC Würzburger Kickers

Liveticker nachlesen

33. Spieltag 2020/21

16.05.2021

Spielbericht

Niedersachsen liegt den Rothosen. Auch das dritte Gastspiel in dieser Saison im nördlichen Bundesland gewann der FC Würzburger Kickers. Am 33. Spieltag schlug der FWK Eintracht Braunschweig mit 2:1 (2:0). Bereits vor der Pause brachte Marvin Pieringer mit einem Doppelpack die Elf von Ralf Santelli auf die Siegerstraße (2./19.). Zwar verkürzte Yassin Ben Balla noch (79.), mehr gelang den Hausherren, die in der letzten Minute auch noch Dong-Won Ji mit Rot verloren, aber nicht mehr.

 

Fünf Veränderungen


Mit fünf Veränderungen schickte FWK-Cheftrainer Ralf Santelli seine Startelf auf den Rasen im Eintracht-Stadion. Hendrik Bonmann kehrte nach seiner Verletzung zwischen die Pfosten zurück, Eric Verstappen nahm auf der Bank Platz. In der Viererkette ersetzten Rolf Feltscher und Christian Strohdiek Kapitän Arne Feick und Lars Dietz, der ins defensive Mittelfeld rückte. Zudem starteten Dominik Meisel und David Kopacz. Dafür blieben Daniel Hägele, ebenso wie Mitja Lotric und Rajiv van La Parra draußen. 

 

Frühe FWK-Führung


Santelli forderte, trotz des Abstiegs nochmals das Maximale herauszuholen. Und die Seinen lieferten. Die Rothosen erwischten gegen die Löwen, die unbedingt einen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt brauchten, einen Traumstart. Keine zwei Minuten waren gespielt, da servierte Feltscher butterweich für Marvin Pieringer, der ins lange Eck einköpfte (2.). Doch die Gastgeber zeigten sich keineswegs geschockt, rissen die Partie an sich und hatten mehrmals die Chance zum Ausgleich. Martin Kobylanski bediente Nick Proschwitz am Fünfmeterraum, aber Bonmann parierte glänzend (6.). Kurz darauf tauchte Fabio Kaufmann halblinks vor dem Würzburger Schlussmann auf, der erneut stark hielt (8.).

 

Pieringer legt nach


Die Löwen drängten die Kickers in ihre Hälfte und hatten durch Jannis Nikolaou den nächsten Hochkaräter. Sein Kopfball geriet aber zu zentral und Bonmann hielt sicher (11.). Die Rothosen überstanden die BTSV-Drangphase unbeschadet und Strohdiek köpfte beinahe nach einem Kopacz-Freistoß das 2:0. Sein Ball ging knapp drüber (17.). Zielsicherer war kurz darauf dann Pieringer. Nach einem Foul von Benjamin Kessel an der Freiburger Leihgabe versenkte der Angreifer den fälligen Strafstoß souverän (19.). Im Anschluss ersetzte Feick den angeschlagenen Feltscher (20.).


Die Statik der Partie änderte sich bis zur Halbzeit aber nicht. Denn die blieb weiter offen und umkämpft, mit Chancen auf beiden Seiten. Felix Kroos zielte aus 22 Metern knapp links vorbei (22.). Auf der anderen Seite bugsierte Strohdiek eine Feick-Ecke über den Querbalken (26.). Immer wieder hatten die Würzburger Räume, um gefährliche Konter zu setzen, wurden aber bis zum Seitenwechsel nicht mehr zwingend. Aber auch die Braunschweiger taten sich schwer im Ballvortrag, so dass die Rothosen mit einer 2:0-Führung in die Kabinen gingen.

 

Braunschweig verkürzt


In den zweiten Durchgang starteten die Rothosen mit Robert Herrmann für Ridge Munsy. Wenig später musste Frank Ronstadt verletzt raus, Daniel Hägele ersetzte ihn (56.). Nach knapp einer Stunde prüfte Pieringer nach Kopacz-Flanke BTSV-Keeper Jasmin Fejzic (59.), Lars Dietz köpfte drüber (62.). Die Würzburger wirkten offensiv gefährlicher und verteidigten zudem konzentriert. Den Blau-Gelben wollte kaum etwas gelingen. Und wenn dann doch, war Bonmann auf dem Posten, ob bei Flanken vor das Gehäuse oder bei Suleiman Abdullahis Flachschuss (69.).


Vielmehr hätte Kopacz auf der anderen Seite für die Entscheidung sorgen können, schob aber frei vor Fejzic vorbei (76.). Statt 3:0 stand es wenig später nur noch 2:1. Nach einem hohen Ball landete das Leder bei Ben Balla, der rechts unten versenkte (79.). Braunschweig warf nochmals alles nach vorne, jedoch ohne Ertrag. Stattdessen verloren die Löwen zu allem Überfluss Ji, der Hägele von hinten umgrätschte und dafür die Rote Karte sah (90.).

 

Letztes Heimspiel gegen Paderborn


Am letzten Spieltag dieser Saison am Sonntag, 23. Mai 2021, um 15:30 Uhr verabschiedet sich der FC Würzburger Kickers am heimischen Dallenberg gegen den SC Paderborn aus der 2. Bundesliga. Eintracht Braunschweig trifft im Volksparkstadion auf den Hamburger SV.

Stimmen zum Spiel

Ralf Santelli (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Wir wussten, dass Braunschweig sehr zweikampfstark ist und haben deshalb versucht, mit unserer 4-3-3-Formation dagegenzuhalten. Das ist uns auch gut gelungen. Wir haben nach vorne befreit aufgespielt und hinten sehr kompakt verteidigt. Nadelstiche haben wir dann vor allem mit den Standardsituationen gesetzt und diese effizient genutzt. Das dritte Tor haben wir bei unseren Kontern aber versäumt. Dann wäre das Spiel mit Sicherheit sehr viel ruhiger gelaufen. Wir fahren nun mit einem guten Gefühl nach Hause und versuchen, gegen Paderborn nochmal nachzulegen. 

 

Daniel Meyer (Cheftrainer Eintracht Braunschweig): Für uns war der Spielverlauf natürlich ein Albtraum. Wir wussten alle, wie wichtig das Spiel für uns ist und dann kriegen wir mit der ersten Standardsituation direkt das Gegentor. Wenn ich mir nach dem Spiel die Daten anschaue, ist klar ersichtlich, dass wir es mit allen Mitteln probiert haben, aber es fehlte uns dann einfach an Nervenstärke und Ruhe, um das Spiel nochmal zu drehen. Würzburg hatte sich dann in der zweiten Halbzeit immer tiefer hinten reingestellt und seine Qualitäten im Umschaltspiel gezeigt. Trotz der vielen Torschüsse wurden wir, abgesehen vom späten Anschlusstreffer, leider nicht mehr richtig gefährlich.

 

Christian Strohdiek (Spieler FC Würzburger Kickers): Das Spiel heute zeigt auf jeden Fall den Charakter der Mannschaft. Für uns geht es zwar um nichts mehr, aber es ist natürlich trotzdem unser Anspruch, aus Gründen der Fairness, bis zum letzten Spieltag alles zu geben. Wir haben früh durch die Standardsituationen zwei Tore gemacht und dann in der zweiten Halbzeit bis auf das Gegentor wenig zugelassen. Wir nehmen die drei Punkte auf jeden Fall gerne mit nach Würzburg und gehen mit einem guten Gefühl in die letzte Woche im Quarantäne-Trainingslager.

 

Hendrik Bonmann (Kapitän FC Würzburger Kickers): Die Fans hatten es sich verdient, dass wir ihnen etwas zurückgeben und das haben wir mit dem Sieg heute getan. Wir hatten einen klaren Plan, mit dem wir in das Spiel gegangen sind und dann hatten wir auch das nötige Glück bei unseren Toren. Jetzt ist es zum Ende der Saison wichtig, dass wir alle Fehler aufarbeiten und dann nächstes Jahr stärker wieder zurückkommen. 

Aufstellung

Braunschweig: Fejzic – Wiebe (82.), Kessel (36. Bär), Diakhite, Schlüter – Nikolaou – Kaufmann (63. Abdullahi), Ben Balla, Kroos (82. Kammerbauer), Kobylanski – Proschwitz (63. Ji). 
Würzburg: Bonmann – Ronstadt (56. Hägele), Strohdiek, Kraulich, Feltscher (20. Feick) – Dietz, Sontheimer, Meisel – Munsy (46. Herrmann), Pieringer (87. Nikolov), Kopacz (87. Baumann).

Daten

Tore: 0:1 Pieringer (2.), 0:2 Pieringer (19., Foulelfmeter), 1:2 Ben Balla (79.).
Gelbe Karten: Bär (51.) - Pieringer (45.), Nikolov (89.).
Rote Karte: Ji (90.).
Schiedsrichter: Gerach (Landau).

Bilder

alle anzeigen