6:2-Finalsieg in Unterhaching: Kickers holen sich auch den Toto-Pokal

SpVgg Unterhaching
2 : 6
FC Würzburger Kickers

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BFV Verbandspokal Finale 2015/16

28.05.2016

Spielbericht

Der FC Würzburger Kickers hat auch sein letztes Pflichtspiel einer herausragenden Saison 2015/2016 für sich entschieden: Das Team von Cheftrainer Bernd Hollerbach setzte sich im bayerischen Toto-Pokalendspiel beim Regionalligisten SpVgg Unterhaching mit 6:2 (0:1) durch und strich damit die Siegprämie in Höhe von 5.000 Euro ein. Der Zweitliga-Aufsteiger hatte zur Pause vor 3.200 Zuschauern im Alpenbauer Sportpark noch mit 0:1 zurückgelegen, erzielte dann aber binnen neun (!) Minuten fünf Treffer – vier am Stück erzielte der erst zur zweiten Hälfte gekommene Amir Shapourzadeh innerhalb von gerade einmal 420 Sekunden. "Vor allem nach der Pause haben wir unser wahres Gesicht gezeigt", sagte Hollerbach: "Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Auf diese Jungs ist Verlass, das haben sie auch heute wieder bewiesen."

 

Im Vergleich zum 2:1 (1:1)-Erfolg im Relegationsrückspiel beim MSV  Duisburg am vergangenen Dienstagabend nahm FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach lediglich zwei Veränderungen an der Startelf vor: Für Torwart Robert Wulnikowski rückte Dominik Brunnhübner auf den Post zwischen den Pfosten, für Innenverteidiger Clemens Schoppenhauer startete Dominik Nothnagel auf der rechten Abwehrposition. Die Kapitänsbinde trug indes Stürmer Elia Soriano.

Nach all den Feierlichkeiten nach dem Erreichen des Zweitliga-Aufstiegs war es auch im Hachinger Sportpark ein Ehrungsreigen: Während auf Seiten der Gastgeber einige Akteure verabschiedet wurden, zeichnete BFV-Präsident Dr. Rainer Koch den „aktuell vierten bayerischen Zweitligisten, auf den wir besonders stolz sind“, aus.

 

Ausgezeichnet war indes der Start des gastgebenden Regionalliga-Vierten. Nach vier Minuten nämlich verwandelte Alexander Sieghart einen Freistoß aus rund 20 Metern zur 1:0-Führung der SpVgg Unterhaching. Nach 18 Minuten verpassten die Würzburger, die nun deutlich mehr vom Spiel hatten und die großen Stücke des Ballverteilungs-Kuchens verspeisten, den Ausgleich. Das Zuspiel des durchgebrochenen Dennis Russ erwischte Elia Soriano gerade noch so, die Kugel aber landete nur am Außennetz.  Fünf Minuten darauf war es wieder Soriano, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Nach einem Hachinger Missverständnis zog der FWK-Angreifer ab, verfehlte den Kasten aber um Zentimeter.

 

Auf der anderen Seite war es Vitalij Lux, der aus spitzem Winkel seinen Meister in Kickers-Keeper Dominik Brunnhübner fand (37.). Auch in der Folge des daraus resultierenden Eckballs war es der Würzburger Schlussmann, der den zweiten Gegentreffer zu verhindern wusste. Nun ging es munter hin und her, denn nach einer Flanke von Peter Kurzweg setzte Soriano die Direktabnahme über das SpVgg-Gehäuse (42.). Augenblicke später brannte es lichterloh im Hachinger Strafraum – letztlich aber wurde der Kopfball von Joannis Karsanidis im letzten Moment noch geblockt. Der frisch gebackene Zweitligist drängte weiter auf den Ausgleich, ihm fehlte bei all er Überlegenheit im Abschluss aber die Zielstrebigkeit ebenso wie der letzte Ticken Genauigkeit, so dass es mit einem Rückstand in die Kabinen ging.

 

Unterhaching kam mit mächtig Tempo aus der Kabine, und die Kickers hatten dank der Rettungstat von Richard Weil Schlimmeres verhindert (47.). Auf der anderen Seite stand der Pfosten dem Ausgleich im Wege: Nach einer Flanke von Royal-Dominique Fennell landete der Kopfball des aufgerückten Weil nur am Aluminium (51.). Nach 56 Minuten aber war es dann soweit: Soriano schickte den zur Pause gekommenen Amir Shapourzadeh auf die Reise und der schloss eiskalt zum 1:1 ab. Ebenso zuckersüß wie kurz zuvor Soriano setzte drei Minuten später Adam Jabiri per Kopf Amir Shapourzadeh in Szene. Wieder hatte der Mann, der die Kapitänsbinde von Soriano übernommen hat, freie Bahn, diesmal landete die Kugel im rechten Toreck der Hausherren – binnen nicht einmal 180 Sekunden hatten die Mainfranken die Partie gedreht.

 

Und wiederum nur 120 Sekunden später traf Shapourzadeh zum dritten Mal. Diesmal per Strafstoß, nachdem Dennis Russ im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Der Hattrick war perfekt. Doch nicht genug. Der Würzburger Spielführer traf auch in der 63. Minute. Das Zuspiel von links außen kam von Kurzweg. Weil ein Joker aber selten alleine kommt, war es in der 65. Minute dann der von Bernd Hollerbach gemeinsam mit Shapourzadeh gebrachte Daniel Nágy, der nach einem Tempogegenstoß per Kopf eiskalt traf – 5:1! Fünf Treffer binnen neun Minuten! "Ich habe mich riesig gefreut, wieder spielen zu dürfen. Wer dann die Tore macht, ist mir ganz egal", sagte Shapourzadeh. "Dass Amir, auch wenn er zuletzt nicht so zum Zug gekommen ist, ein ganz wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft ist, war heute zu sehen. Er ist ein absolut guter Junge."

 

Dass es ein torreicher Nachmittag vor den Toren Münchens wurde, lag auch an den Hausherren, die nach einem Konter in der 72. Minute durch Lux auf 2:5 verkürzten. Und es ging munter weiter, denn auch der nach einer knappen Stunde für Soriano gekommene Adam Jabiri bekam seine Möglichkeit, der Kopfball aber fand seinen Meister in Hachings Schlussmann Maximilian Hehn. In der 82. Spielminute stellt Daniel Nagy den alten Vorsprung wieder her und sorgte für den 6:2-Schlusspunkt. 

Aufstellung

Unterhaching: Hehn - Bauer, Winkler, Welzmüller, Taffertshofer, Sieghart (76. Markmüller), Nicu, Steinherr (64. Einsiedler), Piller (46. Koch), Bigalke, Lux.

Würzburg: Brunnhübner – Nothnagel, Fennell, Weil, Kurzweg – Karsanidis, Taffertshofer, Benatelli (46. Shapourzadeh) – Russ, Haller (57. Nágy) – Soriano (57. Jabiri).

 

Daten

Tore: 1:0 Sieghart (4.), 1:1, 1:2, 1:3, 1:4 Shapourzadeh (57., 60., 62./Foulelfmeter, 64.), 1:5 Nágy (65.), 2:5 Lux (72.), 2:6 Nagy (81.).

Schiedsrichter: Badstübner (Windsbach).

Zuschauer: 3.200.

 

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Folge 119

Die Stimmen zum Toto-Pokalsieg in Unterhaching

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