1:0-Sieg in Chemnitz: Benatelli tütet siebten Auswärtssieg ein

Chemnitzer FC
0 : 1
FC Würzburger Kickers

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30. Spieltag 2015/16

12.03.2016

Spielbericht

Mit dem siebten Auswärtssieg der Saison dürften sich die Würzburger Kickers die nötigen Punkte für den Klassenerhalt gesichert haben. Das Team von Cheftrainer Bernd Hollerbach setzte sich am Samstag vor 5.586 Zuschauern im Stadion an der Gellertstraße mit 1:0 (1:0) durch. Den Treffer des Tages für die Mainfranken erzielte Rico Benatelli (28.). Damit rangiert der Aufsteiger weiter auf Tabellenplatz sechs und hat aktuell 44 Zähler verbucht. Bereits am kommenden Freitag geht es für die Hollerbach-Schützlinge daheim weiter: Zu Gast in der FLYERALARM Arena (19 Uhr) ist dann die Kölner Fortuna.

 

„Heute ist ein toller Tag, den wir alle genießen sollten“, sagte der Würzburger Trainer: „Wir haben, so denke ich, acht Spieltage vor Saisonende mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun. Das ist gerade für einen Aufsteiger alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Allen, die vor eineinhalb Jahren an dieses Projekt geglaubt haben und seither mitgeholfen haben, gebührt unser Dank. Heute kann der ganze Verein richtig stolz sein.“

 

Im Vergleich zur Vorwoche gab es im Team der Rothosen eine Änderung – und die musste Bernd Hollerbach gezwungenermaßen vornehmen, nachdem sich Innenverteidiger Richard Weil beim 1:1 (0:0) gegen den 1. FSV Mainz 05 II seine fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte. Für ihn rückte Royal-Dominique Fennell in die Startformation. Der Deutsch-Amerikaner hatte gegen Mainz wegen seiner fünften Verwarnung im laufenden Wettbewerb eine Zwangspause einlegen müssen.

 

Der Start verlief aus Würzburger Sicht gleich verheißungsvoll. Dominik Nothnagel hatte auf der rechten Außenbahn freie Fahrt, schickte die Kugel auf die Reise – doch der Kopfball von Elia Soriano ging haarscharff am rechten Pfosten vorbei (3.). Augenblicke später fehlte Soriano ein Schritt, um an eine Flanke zu kommen. Gerade, als die Partie sich auf Szenen im Mittelfeld zu beschränken drohte, schnappte Rico Benatelli dem Himmelblauen Raphael Dem die Kugel vom Fuß, spurtete 25, 30 Meter und zog noch vor der Strafraumgrenze mit dem linken Fuß ab – drin war das Ding, die Kickers führten durch den Flachschuss ins linke Eck nach 28 Minuten mit 1:0. Für den 23-Jährigen, der am kommenden Donnerstag Geburtstag feiert, war es sein dritter Saisontreffer.

 

Chemnitz wurde erstmals nach 35 Minuten im Ansatz gefährlich – doch Philip Türpitz zögerte zu lange, bevorzugte das Abspiel anstatt des Schusses in aussichtsreicher Position. Den Pass klärte Emanuel Taffertshofer zur ersten Ecke des Spiels, die den Hausherren aber nichts einbrachte. Kurz vor dem Seitentausch war es erneut Soriano, der die große Chance hatte, für die Rothosen zu treffen.  Nach einem Zuspiel von Benatelli aber wurde der Kickers-Angreifer noch abgedrängt, Chemnitz konnte zur Ecke klären. So blieb es zur Pause bei der verdienten Führung des Aufsteigers. "Das war eine sehr gute erste Hälfte", sagte Hollerbach: "Wir haben nichts zugelassen und selbst immer wieder den Weg zum Tor gesucht. Das war schon richtig klasse." Und Hollerbachs Pendant, der neue CFC-Trainer Sven Köhler, sah das nicht anders: "Dieses Umschaltspiel beherrschen die Würzburger perfekt. Das ist es, was die Kickers so stark macht."

 

Chemnitz eröffnete die zweiten 45 Minuten mit gleich drei Eckbällen in Serie, Kapital aber konnten die Himmelblauen, die Kevin Conrad für Nils Röseler brachten, daraus keinen schlagen. Auf der Gegenseite war es Emanuel Taffertshofer, der aus 20 Metern über den CFC-Kasten zielte (48.). Vier Minuten darauf wurde es brenzlig im Kickers-Strafraum. Aus dem Gewühl heraus bot sich die Chemnitzer Chance, zum 1:1 auszugleichen. Aber Clemens Schoppenhauer klärte gerade noch rechtzeitig auf der Torlinie. Und gleich darauf war es Daniel Frahn, der aus dem Hinterhalt abzog, der Ball aber strich am FWK-Kasten vorbei. "Da hatten wir durchaus auch etwas Glück", meinte Hollerach: "Wir waren in dieser Phase nicht konzentriert genug."

 

Chemnitz entwickelte in der Anfangsphase Druck, die Gäste aus Mainfranken aber wussten sich aus dieser Situation wieder zu befreien und schafften es, für Entlastung zu sorgen. Hinzu kam, dass der Himmelblaue Philip Türpitz mit Gelb-Rot vom Platz musste (62.). In der Folge machten es die Kickers recht souverän, unterbanden die Chemnitzer Angriffsversuche bereits im Entstehen und setzten selbst immer wieder Nadelstiche in der Offensive. So nach 79 Minuten – da lag der Ball im Tor. Nach einem Schuss von Liridon Vocaj, jagte Soriano die Kugel über die Linie. Doch der Deutsch-Italiener hatte im Abseits gestanden. "Wir waren leztztlich nicht konsequent genug im Abschluss", sagte Hollerbach: "Das hat mir nicht gefallen, denn ein zweites Tor hätte die Sache deutlich entspannter gestaltet."

 

Doch weil gar kein Treffer mehr viel und ein Anrennen der Chemnitzer ausblieb, hieß es am Ende verdientermaßen 1:0 für den Gast aus Würzburg. "Wir werden den Abend genießen und dann weitersehen. Sicher bin ich mir nur, dass meine Spieler weiterhin hungrig nach Siegen sind. Was dabei letztlich herauskommt, wissen wir heute nicht. Darüber brauchen wir uns jetzt auch den Kopf nicht zu zerbrechen."

 

  • Zahlenspiele

 

26: Für die Kickers war der 1:0 (1:0)-Erfolg beim Chemnitzer FC bereits der siebte Auswärtssieg. In der Auswärtstabelle der 3. Liga sind wir damit aktuell mit 26 Punkten in der Fremde Zweiter. Nur Liga-Primus Dynamo Dresden hat bei einem Auswärtsspiel mehr auch mehr Punkte geholt, nämlich 27.

 

19: Die Rothosen sind nach dem Sieg in Chemnitz Dritter in der Rückrundentabelle: In elf Spielen haben die Kickers 19 Punkte geholt. Fünf Siegen stehen vier Remis und zwei Niederlagen gegenüber!

Aufstellung

Chemnitz: Kunz – Stenzel, Endres, Röseler (46. Conrad), Bittroff – Danneberg, Dem – Türpitz, A. Fink, Steinmann (81. Scheffel) – Frahn.

Würzburg: Wulnikowski – Nothnagel, Schoppenhauer, Fennell, Kurzweg – Benatelli (77. Vocaj), Taffertshofer – Shapourzadeh (66. Nagy), Karsanidis, Daghfous – Soriano (89. Billick).

Statistiken

Tor: 0:1 Benatelli (28.).

Gelb-Rot: Türpitz (61., Chemnitz, wiederholtes Foulspiel).

Gelb: Steinmann (1.), Frahn (1.), Stenzel (4.) / Benatelli (4.), Nothnagel (4.).

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart).

Zuschauer: 5586. 

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Folge 90

Die Stimmen zum 1:0-Sieg in Chemnitz

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