LZ-U17: Kickers schalten blitzschnell um

06.09.2022 / 15:45 Uhr

Nach der bitteren 3:4-Niederlage zum Auftakt gegen den 1. FC Nürnberg II konnte die U17 im Allgäu verdient den ersten Dreier einfahren. Vor allem die beiden Sturmspitzen Marvin Kaiser und Cherif Cissé waren von den Memmingern nie in den Griff zu bekommen. Schon zur Pause lagen die Würzburger klar mit 3:0 in Front, und das, obwohl man in der Anfangsphase arge Probleme hatte ins Spiel zu kommen.

Kurzfristig musste Keeper Jayden Janda wegen Erkältungssymptomen zu Hause bleiben. Für ihn Emil Hagemann zwischen die Pfosten. Ansonsten liefen die gleichen zehn Feldspieler auf, die sich schon gegen den Club sehr achtbar aus der Affaire gezogen hatten.

 

Kickers setzen eiskalt zwei Konter

 

Die in schwarz gekleideten Memminger legten von Beginn an ein enormes Tempo an den Tag und bewiesen dabei auch technische Fertigkeiten, die die Rothosen erstmal vor Probleme stellte. Man hatte Mühe in die Zweikämpfe zu kommen und musste die Heimelf immer wieder in die eigene Hälfte und nicht selten auch in den eigenen Strafraum lassen. Allerdings konnte der FCM seine Überlegenheit nicht in gute Torchancen ummünzen. Memmingen nutzte auch die enorme Breite des Platzes und versuchte mit langen diagonalen Bällen die Kickers-Elf auseinanderzuziehen. Die Verlagerungen bedeuteten enorme Laufarbeit für die Gäste. Erst nach ca. 15 Minuten hatte man sich nach der 3,5-stündigen Anfahrt akklimatisiert und fand besser in die Zweikämpfe.

Gleich zu Beginn wurde trotz der Probleme aber auch die große Stärke der Kickers an diesem Tag sichtbar: das blitzschnelle Umschalten in die Spitze nach Ballgewinnen in der eigenen Hälfte. Nach einem Eckball für Memmingen schaltete man schnell um. Marvin Kaiser wurde auf die Reise geschickt und war mit Ball schneller als sein Gegenspieler. Im Strafraum legte er auf den mitgelaufenen Cherif Cissé quer, der gegen die Laufrichtung des Keepers einschob.

In der 16. Minute schaltete man abermals schnell um und Lennard Grahmann wurde links im Strafraum freigespielt. Sein Linksschuss ging nur knapp am langen Pfosten vorbei. Nur wenig später erhöhten die Würzburger aber auf 0:2. Es war ein Spielzug zum Zungeschnalzen. Christoph Lembke spielte vertikal auf den freien Grahmann. Der dreht sich mit Ball und schickte Yannick Hess diagonal auf die Reise. Dessen Abschluss konnte der Memminger Keeper noch halten, doch den Nachschuss versenkte Cissé mit einem Schuss aus 18 Metern unter die Latte.

Das war eben der Unterschied. Memmingen konnte mit der Überlegenheit nur wenig anfangen, weil es an Entschlossenheit im Abschluss fehlte. Der FWK hingegen blieb vor dem Tor eiskalt und führte daher zwar schmeichelhaft, aber nicht unverdient. Kurz vor der Pause schraubte man das Ergebnis noch weiter in die Höhe. Durch aggressives Ansprinten wurde die Memminger Abwehr unter Druck gesetzt. Memmingens Schlussmann unterlief ein Stockfehler, so dass ihm Marvin Kaiser den Ball vom Fuß spitzeln und ins leere Tor einschieben konnte.

 

Würzburger Konter ziehen Memmingen den Zahn

 

Nach dem Wechsel erwartete man einen erneuten Sturmlauf der Allgäuer. Dieser kam auch, allerdings war man wieder nur bis zum 16er gefällig. Dann räumten die starken Innenverteidiger Lembke und Tetz sowie Farzad Janati als 6er davor gnadenlos ab. Wenn der FCM mal gefährlich vor das Tor kam, dann brach man gelegentlich über die Flügel durch. Doch auch Bethäuser und Henkelmann machten ihre Sache hervorragend.

Nachdem man die erste Phase des Anrennens überstanden hatte, machte man sich auf, das Spiel zu entscheiden. Das gelang bereits nach 58 Minuten. Tom Weihbrecht schickte Cherif Cissé in die Gasse, der den Keeper umkurvte und aus spitzem Winkel einschoss. Damit war das Spiel eigentlich gelaufen. Auch Kaiser durfte nochmal jubeln. Von Cissé wurde er in die Tiefe geschickt und auch der zweite Kickers-Stürmer umlief den etwas zu forsch herausgelaufenen Memminger Keeper und schob aus spitzem Winkel ein.

Einziger Wermutstropfen des Spiels war das unnötige Gegentor als IV Lembke und Keeper Hagemann zusammenprallten und Kaan Ugras nutzte den Fauxpas, um ins leere Tor einzuschieben. Der Ehrentreffer änderte freilich nichts mehr am verdienten Kantersieg der Gäste. Die Kickers konterten eiskalt und hätten sogar noch mehr Tore schießen können. Dennoch traten die Jungs und ihr Trainerteam sehr zufrieden die Rückreise an. 

 

Startelf Würzburg: Emil Hagemann, Noah Henkelmann, Luca Bethäuser (65. Cole), Tom Weihbrecht, Farzad Janati, Cherif Cissé (72. Uebel), Marvin Kaiser (69. Osman), Christoph Lembke, Nevio Tetz, Yannik Hess (64. Krasniqi), Lennard Grahmann (60. Boukas)

Bank Würzburg: Liman Krasniqi, Orfeas Boukas, Sebastian Uebel, Tawfik Osman, Logan Cole

Tore: 0:1 Cherif Cissé (3.), 0:2 Cherif Cissé (18.), 0:3 Marvin Kaiser (34.), 0:4 Cherif Cissé (58.), 0:5 Marvin Kaiser (66.), 1:5 Kaan Ugras (70.)

Schiedsrichter: Sebastian Fleschhut (Jakob Hanser, Anica Schneider)

Zuschauer: 50 (Städtisches Stadion – Südplatz, Memmingen)

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