1:3 in Rostock: Ärgerliche Niederlage für spielbestimmende Rothosen

F.C. Hansa Rostock
3 : 1
FC Würzburger Kickers

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24. Spieltag 2017/18

10.02.2018

Spielbericht

Der FC Würzburger Kickers hat am 24. Drittliga-Spieltag eine ärgerliche 1:3 (0:2)-Niederlage beim F.C. Hansa Rostock einstecken müssen. Soufian Benyamina (FE/32.) und Stefan Wannenwetsch brachten die Gastgeber vor der Pause in Führung, nach dem Anschlusstreffer von Jannis Nikolaou (48.) stellte Vladimir Rankovic (56.) den alten Abstand wieder her. 

 

"Diese Niederlage ist sehr bitter. Wir haben uns gerade vor der Pause zahlreiche hochkarätige Chancen herausgespielt und hätten schon vor dem Seitenwechsel den einen oder anderen Treffer machen müssen", sagte FWK-Cheftrainer Michael Schiele: "Nach der Pause sind wir super zurückgekommen, bekommen dann aber ein abgefälschtes Tor. Die Standardsituationen müssen wir besser verteidigen, ansonsten kann ich der Mannschaft wenig vorwerfen. Sie hat jederzeit alles versucht." 

 

Schieles Gegenüber Pavel Dotchev sprach von einem "verdammt schweren Spiel, bei dem wir in bestimmten Situationen Glück gehabt haben. Wir hatten wenig Kontrolle über das Spiel und kaum Entlastung. Wir haben viele brenzlige Szenen überstanden und sind der etwas glückliche Sieger". 

 

Munterer Auftakt

 

Im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen den 1. FC Magdeburg hatte Michael Schiele eine Änderung vorgenommen: Emanuel Taffertshofer musste kurzfristig passen, Simon Skarlatidis rückte für den Mittelfeldmann in die Startelf.

 

Bereits in der dritten Minute tauchten die Kickers erstmals im Hansa-Strafraum auf, als Simon Skarlatidis nach einer schönen Kombination Orhan Ademi in Szene setzen wollte. FCH-Innenverteidiger Oliver Hüsing war allerdings zur Stelle. Nach zwei Rostocker Vorstößen (4./11.) hatte Ademi in der 13. Minute die bis dato beste Chance der Partie. Erneut war es aber Hüsing, der dieses Mal kurz vor der Linie die Führung der Mainfranken verhindern konnte. Zehn Zeigerumdrehungen später setzte Ademi einen Schuss flach am rechten Pfosten vorbei. Auch in der Folgezeit suchten beide Teams in einem munteren Spiel immer wieder den Weg in die Offensive, beide Defensivreihen mussten hochkonzentriert bleiben, um die Angriffe des Gegners zu unterbinden.

 

Nach einer guten halben Stunde zeigte Referee Robert Kempter auf den Punkt, nachdem Pascal Breier eine leichte Berührung von Maximilian Ahlschwede, die keineswegs zwingend einen Strafstoß zur Folge hätte haben müssen, angenommen hatte. Soufian Benyamina verwandelte den Strafstoß souerän zum 1:0. Und nur sechs Minuten später erhöhten die Gastgeber nach einer Standardsituation auf 2:0. Stefan Wannenwetsch köpfte eine Freistoß-Flanke unhaltbar ins lange Eck (38.).

 

Um ein Haar wären die Rothosen kurz darauf zum Anschlusstreffer gekommen: Doch sowohl Dominic Baumanns Versuch als auch der Schuss von Jannis Nikolaou wurde auf der Linie von Lukas Scherff geklärt (41.). Das war gleichzeitig der Auftakt für eine große Drangphase der Rothosen, die vor dem Pausenpfiff mehrmals den Anschluss auf dem Fuß oder auf dem Kopf hatten: In der 43. Minute traf Kai Wagner nach einer Hereingabe von Patrick Göbel den Außenpfosten, Sekunden vor der Halbzeit konnten die Gastgeber einen Ademi-Kopfball erneut auf der Linie klären.

 

Nikolaou mit dem Anschluss

 

Den überfälligen Anschlusstreffer erzielten die Rothosen dann aber nach Wiederbeginn: Nach einer Göbel-Flanke stieg Nikolaou im Zentrum am höchsten und versenkte das Spielgerät im Kasten der Hanseaten (48.). Die Gastgeber schüttelten sich kurz, suchten dann aber den Weg in die Offensive und erzielten in der 56. Minute ihren dritten Treffer an diesem Nachmittag: Der Schuss von Vladimir Rankovic aus der zweiten Reihe wurde abgefälscht und landete im rechten unteren Eck. Nach einer knappen Stunde hätte Simon Skarlatidis beinahe den alten Abstand wieder hergestellt, seine Direktabnahme flog jedoch Zentimeter über den Kasten (59.).

 

In der Schlussphase versuchten die Kickers weiterhin alles, zurück ins Spiel zu kommen. Immer wieder kombinierten sich die Rothosen durch die gegnerische Hälfte, ein zweiter Treffer wollte an diesem Nachmittag allerdings nicht mehr gelingen.

 

"Das war eine sehr ärgerliche Niederlage. Es wäre heute definitiv mehr drin gewesen, wenn man allein unsere Chancen in der ersten Halbzeit anschaut", sagte Kickers-Torschütze Nikolaou: "Wir haben uns in den vergangenen Wochen eine Selbstverständlichkeit in unserem Spiel erarbeitet. Diese hat man auch heute gesehen. Wir haben zu keinem Zeitpunkt aufgesteckt und wollen nächste Woche zu Hause gegen Zwickau vor eigenem Publikum wieder siegen."

 

Am nächsten Wochenende steht für den FWK das zweite Heimspiel im Jahr 2018 auf dem Programm, wenn der FSV Zwickau in die FLYERALARM Arena kommt (Samstag, 17. Februar, 14:00 Uhr). Karten für dieses Match gibt es unter anderem noch im Online-Ticketshop. Sebastian Schuppan wird den Rothosen bei der Partie gegen die Schwäne nicht zur Verfügung stehen. Der Abwehrspieler sah in Rostock seine fünte Gelbe Karte in der laufenden Saison.

Aufstellung

Rostock: Blaswich – Rankovic, Hüsing, Riedel, Holthaus – Hilßner, Br. Henning, Wannenwetsch (68. Grupe), Scherff – Breier (78. Väyrynen), S. Benyamina (72. Evseev).

Würzburg: Drewes – Ahlschwede, Neumann, Schuppan – Göbel, Nikolaou, K. Wagner – Skarlatidis (67. Königs), Müller (67. Kaufmann) – Ademi (80. Bytyqi), Baumann.

Daten

Tore: 1:0 Benyamina (FE/32.), 2:0 Wannewetsch (38.), 2:1 Nikolaou (47.), 3:1 Rankovic (55.).

Gelbe Karten: Wannenwetsch (34.), Scherff (70.), Evseev (79.) – Ahlschwede (31.), Baumann (46.), Schuppan (77.).

Schiedsrichter: Robert Kempter (Stockach)

Zuschauer: 10.300.

Kickers-TV

Folge 367

Kickers TV: Die Pressekonferenz nach dem Spiel bei Hansa Rostock

Im Klubfernsehen liefern FWK-Cheftrainer Michael Schiele und Hansa-Coach Pavel Dotchev ihre Einschätzung zum packenden Duell an der Ostsee. Beide waren sich einig: Die Kickers hatten die größeren Chancen und waren über weite Strecken die bessere Mannschaft.

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