0:0 in Sandhausen: Kickers zum fünften Mal in Folge unbesiegt

Der FC Würzburger Kickers hat am 16. Spieltag der 2. Liga mit dem torlosen Remis beim SV Sandhausen Punkt Nummer 24 gesammelt. Die 4.737 Zuschauer im Hardtwaldstadion sahen eine umkämpfte Partie des Tabellenachten beim Neuntplatzierten mit vielen packenden Zweikämpfen. „Uns war bewusst, dass es ein schwieriges Spiel werden wird. Sandhausen ist heimstark, und tritt sehr kompakt und lauffreudig auf. Es war ein aggressives Spiel mit etlichen Zweikämpfen, das gehört zum Fußball dazu. Beide Mannschaften hatten die Chance zum Lucky Punch. Es war insgesamt ein gerechtes Remis, mit dem ich leben kann", fasste FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach die 90 Minuten zusammen. Sein Gegenüber Kenan Kocak sah es ähnlich: „Wir wussten, dass die Kickers schwer zu bespielen sind. Wir können sagen, dass wir eine der wenigen Mannschaften sind, die gegen Würzburg sich so klare Torchancen erarbeitet hat. Beinahe wären wir am Ende aber bestraft worden. Von daher müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein.“

Hollerbach hatte im Vergleich zum torlosen Remis gegen Fortuna Düsseldorf keine Änderungen vorgenommen und Startformation sowie Kader unverändert gelassen. Die Gastgeber, die sich zuletzt trotz über 45-minütiger Unterzahl mit 3:1 beim 1. FC Nürnberg durchgesetzt hatten, erwischten den besseren Start. Zweimal kam das Team aus dem Rhein-Neckar-Kreis über die rechte Seite, beide Hereingaben von Thomas Pledl konnte Clemens Schoppenhauer allerdings aus der Gefahrenzone befördern. Auf dem schwer bespielbaren Rasen hatte SVS-Schlussmann Marco Knaller kurz darauf etwas Glück, als Nejmeddin Daghfous ihn unter Druck setzte und sein Befreiungsschlag vom Tunesier geblockt werden konnte. Die Kugel flog jedoch ein gutes Stück am Sandhäuser Kasten vorbei. Nach einer knappen Viertelstunde kam Daniel Gordon im Anschluss an einen Eckball zum Kopfball, FWK-Keeper Robert Wulnikowski musste jedoch nicht eingreifen. In der 26. Minute wusste Tim Kister im Strafraum zum Abschluss zu kommen, auch in dieser Situation landete das Spielgerät aber über dem Kasten der Rothosen. Die beste Chance der kampfbetonten Partie besaß dann allerdings der FWK: Nach einem Daghfous-Freistoß von der rechten Seite kam Schoppenhauer im Strafraum zum Kopfball. Die Kugel strich nur haarscharf am linken Pfosten vorbei (32.). Zu diesem Zeitpunkt musste Hollerbach das Spielgeschehen von der Tribüne aus verfolgen: "Quasi ohne Vorwarung ist das geschehen. Ich hatte mich über einen eigenen Spieler geärgert, der nicht schnell genug eingerückt ist, habe mit dem Fuß gegen eine Flasche getreten. Dass ich dafür von der Bank muss, empfinde ich als übertrieben."

Wir müssen letztlich mit dem Punkt zufrieden sein.

SVS-Coach Kenan Kocak

Unmittelbar vor der Pause verhinderte Wulnikowski bei einem Schuss von Lucas Hörer aus kurzer Distanz mit einer starken Fußabwehr einen Rückstand. Beim anschließenden Eckball stieg SVS-Innenverteidiger Kister am höchsten, der Aufsetzer flog jedoch drüber. So ging es torlos in die Kabinen. 

Kickers in der Schlussphase in Überzahl

Nach dem Seitenwechsel waren es die Gastgeber, die zum ersten Mal gefährlich im gegnerischen Strafraum auftauchten. Sebastian Neumann hielt jedoch beim Schuss von Moritz Kuhn im letzten Moment den Fuß rein (51.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später setzte Kuhn einen Freistoß an den Querbalken. Kurz darauf erspielten sich die Rothosen ihre erste Gelegenheit im zweiten Durchgang. David Pisot leitete einen schönen Diagonalball von Schoppenhauer weiter auf Daghfous, dessen Hereingabe Elia Soriano am langen Pfosten nur knapp verpasste (55.). Nach einer guten Stunde verpassten die Sandhäuser bei einer Dreifachchance abermals den ersten Treffer des Nachmittags (61.). Um ein Haar wären wenige Minuten später jedoch die Rothosen in Führung gegangen, nachdem sich der eingewechselte Valdet Rama klasse auf der rechten Seite durchsetzte und das Spielgerät flach nach innen brachte. Soriano wurde am kurzen Pfosten aber im letzten Moment  geblockt (70.). Ab der 79. Minute agierten die Kickers nach der Roten Karte gegen Kister (Foul an Marco Königs) in Überzahl. In der hitzigen Schlussphase hatten die Rothosen kurz vor Abpfiff die dicke Möglichkeit zum Sieg. Knaller werhte einen Schuss des eingewechselten Rico Benatelli aus zentraler Position nach vorne ab. Der Ball landete bei Königs, dessen Versuch aus 18 Metern nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei strich (90.). Kurz darauf war Schluss. Bei Der FC Würzburger Kickers ist nach dem vierten Remis in Folge seit fünf Partien ungeschlagen und hat nach 16 Spielen 24 Zähler auf dem Konto. 

 
Am kommenden Wochenende bestreitet der FC Würzburger Kickers sein letztes Spiel im so erfolgreichen Jahr 2016. Zum Abschluss der Hinrunde empfangen die Rothosen am vierten Adventssontag in der FLYERALARM Arena den VfB Stuttgart. Anstoß der Partie ist um 13.30 Uhr. Den Kickers wird dann Peter Kurzweg fehlen, der in Sandhausen seine fünfte Gelbe Karte in der laufenden Saison gesehen hat.