KICKERS Magazin 17 - page 14-15

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Der Sprung in die 3. Liga hat auch Änderungen für den
Verein mit sich gebracht?
Rüdiger: Das ist richtig. Uns fehlt bei all dem Zulauf Platz,
wir müssen einige Mannschaften vom Dallenberg auslagern.
Da möchte ich mich noch einmal bei allen Vereinen bedan-
ken, die uns hierbei unterstützen. In der Stadt ist bei den Ver-
einen ein Ruck zu spüren und von Rivalität, wie es sie früher
einmal gab, nicht mehr viel zu spüren. Jetzt wäre es schön,
wenn noch von anderer Seite Unterstützung kommen würde.
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Warum spielt Würzburg noch nicht in der ersten Liga?
Thorsten: Im Fußball kann man nur als Team gewinnen.
Bei manchem Bundesligisten ist die Stadt mit im Boot,
wenn wir da noch ein bisschen den Ehrgeiz wecken kön-
nen, können wir viel erreichen. Als Stadt kann man sich
ja auch mit anderen Städten vergleichen, sie es Paderborn
oder Darmstadt. Ich als Politiker würde sagen, wir können
mehr als diese Städte.
Und dennoch vergesst ihr auch die Breite nicht und un-
terstützt die, die gerade nicht auf der Sonnenseite des
Lebens stehen.
Rüdiger: Mit mehr Kapazitäten könnten wir noch mehr ma-
chen. Wir haben mittlerweile über 20 Nationalitäten im Ver-
ein. Wir würden gerne mehr machen, doch aktuell sind wir
an unseren Grenzen.
Ist das auch ein Argument dafür, mehr Unterstützung
aus der Politik zu bekommen?
Thorsten: Wie schon gesagt, darf man das Thema Politik
nicht zu hoch setzen. Wenn wir in einem Boot sitzen, ist na-
türlich auch mehr möglich. Dann ist die Infrastruktur besser.
Dann könnten wir, wie Rüdiger schon sagte, das Doppelte
an Jugendlichen aufnehmen. Wir könnten die Jugendlichen
Die Stadt ist dein Lieblingsthema. Man fragt sich, ob in
Köln oder Bremen die Leute kleiner sind, in Würzburg
müssen zumindest die Zäune immer größer sein.
Thorsten: Man darf es nicht so überspitzt sehen. Die Stadt
versucht uns in vielen Bereichen zu unterstützen. Man sieht,
es bewegt sich was. Es ist der falsche Weg, immer auf die
Stadt zu schreien. Es kann nur miteinander gehen. Das ist
auch das Ergebnis der Gespräche mit der Stadt. Die Ver-
antwortlichen wollen uns auch unterstützen und da wird in
Zukunft noch mehr möglich sein.
Jugend ist ein Thema. Jeder will bei den Kickers spielen.
Rüdiger: Für die A-Jugend haben wir Spieler aus Darmstadt,
Halle oder Erfurt bekommen. Wir haben insgesamt über 300
Jugendliche. Es ist ein unglaublicher Zulauf. Da entwickelt
sich was. Die zweite Mannschaft spielt jetzt mit einem Alters-
durchschnitt von etwa 21 Jahren in der Landesliga, wo die erste
Mannschaft noch vor fünf Jahren gespielt hat.
von den Straßen wegbekommen. Ich sehe da auch den Sozi-
alauftrag eines Vereins.
Wohin geht eurer Meinung nach die Reise der Würz-
burger Kickers?
Rüdiger: Hoffentlich erst einmal in die zweite Drittligasai-
son. Wenn dann die Unterstützung da ist, mindestens in das
obere Drittel der 3. Liga, vielleicht auch weiter nach oben.
Thorsten: Diese Frage müssen die anderen beantworten.
Die Fans haben bewiesen, dass sie Profi-Fußball wollen. Wir
haben tolle Sponsoren. Wenn auch die Stadt mit ins Boot
kommt und nachhaltig an Bord bleibt, kann es weiter nach
oben gehen. Wer Bernd und mich kennt, weiß: Wir geben
uns nicht mit Drittklassigkeit zufrieden.
»Es ist der falsche Weg, immer auf die Stadt zu schreien.
Es kann nur miteinander gehen.«
Thorsten Fischer
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