KICKERS Magazin 15 - page 10-11

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mieten sich Klubs in städtische Stadien ein,
können so Erwirtschaftetes in den sportli-
chen Bereich investieren. In Würzburg, so
scheint es, ist dieser Weg noch ein weiter.
Und das, obwohl die ersten Wochen er-
staunliche Zahlen hervorgebracht haben:
Insgesamt 12,2 Millionen deutsche Zu-
schauer hatten sich das DFB-Pokalspiel
aus Würzburg gegen Bremen am TV ange-
sehen – entweder live beim Bezahlsender
„sky“ oder aber in eine der Zusammen-
fassungen in den öffentlich-rechtlichen
Sendern. Die Kickers und damit Würzburg
flimmerten in Sportschau, Sportstudio,
Tagesschau und Tagesthemen über die
Bildschirme in den Wohnzimmern der Re-
Arena Drittliga-tauglich zu machen. Das
war ein absoluter Kraftakt, der sich aber
gelohnt hat. Wer das Spiel und die packen-
de Atmosphäre bei unserer Heimpremiere
gegen Dresden oder im Pokalspiel gegen
Werder live miterlebt hat, hat gesehen, was
der Fußball in Würzburg bewegen kann.“
Was die entfachte Diskussion um einen
Stadion-Neubau angeht, sieht der Kickers-
Vorstandsvorsitzende Michael Schlagbauer
mit reichlich Gelassenheit: „Dass dies für
alle eine wünschenswerte Sache wäre, ist
unbestritten. Für uns als Würzburger Ki-
ckers aber ist klar, dass wir von solch einer
Realisierung weit entfernt sind – vor allem,
was eine nachhaltige Finanzierung angeht.
Zudem kennen wir zum jetzigen Zeitpunkt
kein Areal, auf dem eine neue Arena ent-
stehen könnte. Und klar ist, auch wenn wir
grundsätzlich nach allen lösungsorientier-
ten Richtungen offen sind, dass die Würz-
burger Kickers ihre Heimat in der Stadt
sehen. Das Kickers-Herz schlägt in Würz-
burg – und das sollte auch so bleiben.“
Dass nun in der Öffentlichkeit etwaige
Arena-Standorte außerhalb der Stadtgren-
zen diskutiert werden, „können wir nicht
beeinflussen.” Dass ein Unternehmen wie
FLYERALARM ein Grundstück für den
Neubau seiner Firmenzentrale sucht, ist
laut Schlagbauer nicht zwingend damit
verknüpft, „welchen Weg wir als Verein in
Zukunft einschlagen. Wir alle sollten die
Kirche im Dorf lassen. Die Saison ist ge-
rade einmal zwei Spieltage alt. Aktuell geht
es für den Verein darum, das Bestmögliche
aus der FLYERALARM Arena zu machen.
Dass die klubeigene Spielstätte ein für uns
in jeglicher Hinsicht limitierender Faktor
ist, wurde hinreichend diskutiert und ist
jedem bewusst. Alleine aus diesem Aspekt
heraus, ist es unsere Pflicht, alle Möglich-
keiten, so sie denn auf den Tisch kommen,
auch mit aller Ernsthaftigkeit zu prüfen.“
Bis dahin aber – und die Zeit wird knapp,
weil die Herausforderungen wachsen –
publik. Hinzu kommt die Tatsache, dass es
absolut friedliche Fußballfeste waren – die
Arena restlos ausverkauft war.
Aber viele haben erkannt, was es heißt,
ein Stadion auszubauen und zu erhalten.
Zahlreiche Menschen außerhalb des Klubs
diskutieren bereits über Möglichkeiten für
Neubau-Standorte: „Das freut uns grund-
sätzlich, weil es uns zeigt, dass sich ganz
viele Menschen mit dem Profifußball in
Würzburg und den Kickers beschäftigen
und wissen, was der Fußball für eine ganze
Region bedeutet und welche Strahlkraft er
besitzt“, sagt der beim Drittliga-Aufsteiger
für die Anlagen zuständige Vorstand Se-
bastian Herkert: „Letztlich aber müssen
wir alle realistisch bleiben. Uns ist es in
kurzer Zeit gelungen, die FLYERALARM
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