Mitgliederversammlung: Die Kickers sind in Sachen Fusion einen entscheidenden Schritt weiter

20.03.2017 / 22:09 Uhr

Die ordentliche Mitgliederversammlung des FC Würzburger Kickers e.V. hat am Montagabend im Rothosen-Restaurant „club11“ den Weg für eine Fusion mit dem Post SV Sieboldshöhe (PSVS) freigemacht: Ohne Gegenstimme votierten die 147 anwesenden Mitglieder bei zwei Enthaltungen für eine entsprechende Satzungsneufassung und die Einführung eines Delegiertensystems.

 

Damit sind seitens der Kickers, die aktuell 1052 Mitglieder zählen, die formaljuristischen Hürden genommen. Gleiches steht nun beim Post SV an. Sollten sich die Mitglieder auch dort so entscheiden, würden außerordentliche Mitgliederversammlungen beider Vereine über die Fusion das letzte Wort haben. „Es wäre keine Mini-Fusion, wie viele sagen und geschrieben haben, sondern die Fusion schlechthin – es gibt keinen anderen Verein in Würzburg, der solche wirtschaftlichen und sportlichen Voraussetzungen mitbringt wie der Post SV Sieboldshöhe“, sagte Vorstandsvorsitzender Michael Schlagbauer: „Wir haben viele und lange Gespräche geführt und sind den PSVS-Verantwortlichen sehr dankbar. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sie künftig auch unseren Vereinsnamen, unser Wappen und unsere Farben uneingeschränkt tragen.“

 

Es gibt keinen anderen Verein in Würzburg, der solche wirtschaftlichen und sportlichen Voraussetzungen mitbringt wie der Post SV Sieboldshöhe.

Michael Schlagbauer, Vorstandsvorsitzender e.V.

 

Eine nun immer wahrscheinlicher werdende Fusion wäre nur die logische Konsequenz, um den Breitensport in der Stadt weiter zu fördern. „Dabei profitieren wir in hohem Maße vom Abstrahleffekt des Profisports. Es ist bitter, wenn die Würzburger Kickers gerade aus Teilen der Politik auf einen reinen Wirtschaftsbetrieb reduziert werden. Wir übernehmen jeden Tag aufs Neue gesellschaftliche Verantwortung und wollen Kindern, die bei uns Fußballspielen wollen, auch diese Möglichkeit weiter eröffnen. Zuletzt mussten wir aufgrund der problematischen Platzverhältnissen viele Absagen erteilen, was wehtut. Mit einer Fusion wollen wir den Breitensportgedanken weiter vertiefen“, sagte Schlagbauer und bedankte sich zuvorderst beim Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt für seinen Einsatz im Sinne der Kickers: „Leider ist das noch nicht bei allen im Stadtrat angekommen. Wir werden dafür kämpfen, dass die Bedenkenträger nicht problem-, sondern lösungsorientiert handeln und nicht im eigenen Interesse, sondern im Interesse der Stadt und der gesamten Region. Dass die Kickers aktuell von Trittbrettfahrern dazu benutzt werden, um politische Abrechnungen mit denen zu führen, die etwas im Sinne der Allgemeinheit bewegen wollen, können wir so nicht akzeptieren.“

 

Es kann nicht sein, dass Leute behaupten, Kindergärten oder soziale Einrichtungen kämen zu kurz, sollte die Kommune in die Kickers investieren. Es ist vielmehr anders herum.

Daniel Sauer, Vorstandsvorsitzender AG

 

Seitens der Kickers AG, in der der Profifußball ausgegliedert worden ist, sprach der Vorstandsvorsitzende Daniel Sauer von „einer Aufklärungsarbeit, die wir weiter leisten müssen. Es kann nicht sein, dass Leute behaupten, Kindergärten oder soziale Einrichtungen kämen zu kurz, sollte die Kommune in die Kickers investieren. Es ist vielmehr anders herum: Die Kickers sind eine lohnende Investition. Abgaben, Gebühren, ÖPNV-Beteiligungen, Anteile der Lohnsteuer – all das fließt in den Haushalt der Stadt, die damit soziale Einrichtungen unterhalten kann, um nur ein Beispiel zu nennen. Es gibt viele, die das wissen und auch entsprechend verantwortlich handeln. Diesen Stadträten gilt unser besonderer Dank.“

 

Zahlen zur Mitgliederversammlung

  • Die Kickers zählen aktuell 1052 Mitglieder, 150 mehr als vor einem Jahr
  • Der e.V. hat im Jahr 2016 nach vorläufigen Ergebnissen einen Gewinn von 91.000 Euro erwirtschaftet
  • Der e.V. hat seine Verbindlichkeiten um 44.000 Euro auf aktuell 770.000 Euro planmäßig verringern können
  • Der bilanzierte Wert der FLYERALARM Arena stieg 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Millionen Euro auf jetzt 4,6 Millionen Euro
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