Die Kickers wollen auch gegen Duisburg mutig sein

19.05.2016 / 10:45 Uhr

Exakt 355 Tage nach dem 6:5-Erfolg im Aufstiegsspiel zur 3. Liga gegen den 1. FC Saarbrücken geht es für den FC Würzburger Kickers an diesem Freitagabend (19.10 Uhr, live in der ARD) wieder in die Relegation. Gegner in der restlos ausverkauften FLYERALARM Arena ist mit dem MSV Duisburg der aktuelle Tabellen-16. Der Zweiten Liga. Das Rückspiel steigt dann am kommenden Dienstag an der Wedau. Anstoß ist ebenfalls um 19.10 Uhr, wieder überträgt die ARD live.

 

„Wir wollen wieder mutig sein und agieren – das ist unser Spiel, und das hat uns in dieser Saison auch ausgezeichnet. Aber wir wissen, dass die Relegation nicht am Freitag entschieden wird, es sind schließlich zwei Partien und erst am Ende wird abgerechnet“, betonte Kickers-Cheftrainer Bernd Hollerbach auf der Pressekonferenz bei Mercedes-Bent Mainfranken in Würzburg vor dem Duell mit dem Traditionsklub aus dem Pott: „Wir brauchen nicht über die Duisburger Qualität reden, die ist unbestritten. Da genügt alleine schon ein Blick auf die Etats beider Teams. Wir sind in allen Belangen der Underdog. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass im Fußball vieles möglich ist.“

 

Für Würzburg geht mit dem Erreichen von Platz drei in seiner Drittliga-Premierensaison das Fußball-Märchen weiter, was nur die Allerkünsten überhaupt für möglich gehalten hätten: „Ein Knackpunkt war für mich das Spiel in Osnabrück. Wenn wir dort verloren hätten, wäre der VfL auf sieben Punkte davongezogen. Wir haben aber trotz Rückstands ein gutes Spiel gemacht und sind zu einem verdienten 1:1 gekommen. Da war einiges los, im Stadion war richtig Alarm, fast alle waren gegen uns. Da habe ich gesehen, dass sich die Mannschaft wieder weiter entwickelt hat, gerade die jungen Spieler, die auch nach dem Rückstand unbeeindruckt waren. Da habe ich gesehen: Wir können wirklich Platz drei schaffen“, sagte Hollerbach.

 

Am Ende war es tatsächlich Rang drei – und nun geht es in Spiel eins in der restlos ausverkauften FLYERALARM Arena gegen den MSV Duisburg, der sich am letzten Zweitliga-Spieltag mit einem 1:0-Erfolg über Aufsteiger RB Leipzig Rang 16 und damit die Relegationsteilnahme gesichert hat. Das Bundesliga-Gründungsmitglied lag noch Anfang März abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz, hatte neun Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Doch im April startete Duisburg seine Aufholjagd und holte aus den letzten sechs Spielen 13 von 18 möglichen Punkten. Damit kommt am Freitag eine Mannschaft zu den Rothosen, die kaum mehr Selbstvertrauen haben könnte. Ganz zufrieden ist Duisburgs Cheftrainer Ilia Gruev nach eigener Aussage aber nicht: „Wir haben gemischte Gefühle“, sagte er nach dem Relegations-Einzug seiner Mannschaft. Ein nachvollziehbares Gefühl, denn gewonnen ist mit dem 16. Tabellenplatz noch nichts.

 

Der wohl bekannteste Spieler auf Seiten des MSV steht freilich im Tor: Michael Ratajczak stieg mit Fortuna Düsseldorf bereits einmal in die Bundesliga auf. Allerdings musste er im abschließenden Saisonspiel der Zebras aussetzen, Grund war ein Riss des Syndesmosebandes. Ob der Duisburger Stammtorhüter gegen die Kickers wieder spielen kann, wollte Ilia Gruev nicht sagen: „Wir versuchen, alle Spieler für die Relegation fit zu bekommen. Auch Rata“, sagte der Bulgare. Neben Ratajczaks Einsatz ist auch fraglich, ob Stürmer Victor Obinna und Mittelfeldspieler Baris Özbek am Freitag auflaufen können. Beide fehlen seit etwa zwei Wochen mit einem Muskelfaserriss. Und ein weiterer Spieler wird eine ganz besondere, eine mainfränkische Geschichte zur Relegation beitragen: Innenverteidiger Thomas Meißner ist in Donnersdorf im Landkreis Schweinfurt geboren und spielte vor zehn Jahren in der Jugend beim FC Schweinfurt 05.

 

„Einen Wunschgegner hatten wir erst gar nicht. Es geht nun mit Duisburg gegen einen Zweitligisten, der zwischendurch schon für viele totgesagt war und jetzt mit den zwei Spielen alles wieder gerade rücken kann. Das wird schwer genug für uns“, betonte Würzburgs Spielführer Amir Shapourzadeh.

 

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