Kapitän Shapourzadeh: "Würzburg ist bereit für Profifußball"

Ein Spiel trennt Amir Shapourzadeh von der ersehnten Rückkehr in den Profifußball. Der 32-jährige Kapitän des Regionalliga-Bayern-Meisters Würzburger Kickers, ehemalige iranische Nationalspieler und 16-malige Bundesliga-Spieler war zuletzt 2012 in der 3. Liga - damals noch für die Offenbacher Kickers. Die Chancen auf eine Rückkehr stehen gut: Im Hinspiel beim Südwest-Zweiten 1. FC Saarbrücken (hinter Offenbach) gab es ein 1:0. Das Rückspiel steigt Sonntag (ab 14 Uhr) in Würzburg.

Im Sommer 2014 hatte der Weg des gebürtigen Teheraners Shapourzadeh, der von 2009 bis 2012 drei Jahre in seinem Heimatland für den Steel Azin FC und anschließend zwei Jahre für die Sportfreunde Lotte am Ball war, zu den Würzburger Kickers geführt. Gleich in seinem ersten Jahr wurde Shapourzadeh zum Kapitän berufen und gewann mit Würzburg souverän die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Amir Shapourzadeh mit dem Journalisten Christian Knoth über drei turbulente Jahre in seinem Heimatland, die Stärken der Kickers und das Playoff-Rückspiel gegen den 1. FC Saarbrücken.

DFB.de: Im Playoff-Hinspiel in Saarbrücken gab es ein 1:0. Wie lautet Ihr Fazit, Herr Shapourzadeh?

Amir Shapourzadeh: Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet - nicht mehr und nicht weniger. Saarbrücken ist eine erfahrene, kompakte Mannschaft, die uns enorm unter Druck gesetzt hat. Ein 1:0-Vorsprung ist im Fußball schnell aufgeholt. Es wird am Sonntag definitiv ein heißer Kampf, bei dem wir alles in die Waagschale werfen müssen.

DFB.de: Mit 80 Punkten waren die Kickers in der regulären Saison souverän Meister geworden. Was macht den Erfolg der Mannschaft aus?

Shapourzadeh: Wir sind nach einem großen Umbruch im Sommer schnell eine Einheit geworden. Der große Teamgeist spiegelt sich in den guten Ergebnissen auf dem Platz wider. Ein funktionierendes Mannschaftsgefüge ist stets Voraussetzung für Erfolg. Auch die Tatsache, dass wir nur wenige Verletzte zu beklagen hatten, spielte eine Rolle.

DFB.de: Die Kickers kassierten in der abgelaufenen Saison nur 15 Gegentore, spielten - inklusive des Hinspiels in Saarbrücken - 23-mal zu Null. Warum ist die Defensive so stark?

Shapourzadeh: Auch unsere Stürmer arbeiten gut nach hinten mit und unterstützen unsere Defensive. Auch in Saarbrücken hat man wieder gesehen, dass wir uns in jeden Ball schmeißen und alles Erdenkliche tun, um ein Gegentor zu verhindern. Hinzu kommt, dass wir mit Robert Wulnikowski einen erfahrenen und sehr starken Torwart in unseren Reihen haben, der schon den einen oder anderen unhaltbaren Schuss aus der Ecke gefischt hat.



Ein Spiel trennt Amir Shapourzadeh von der ersehnten Rückkehr in den Profifußball. Der 32-jährige Kapitän des Regionalliga-Bayern-Meisters Würzburger Kickers, ehemalige iranische Nationalspieler und 16-malige Bundesliga-Spieler war zuletzt 2012 in der 3. Liga - damals noch für die Offenbacher Kickers. Die Chancen auf eine Rückkehr stehen gut: Im Hinspiel beim Südwest-Zweiten 1. FC Saarbrücken (hinter Offenbach) gab es ein 1:0. Das Rückspiel steigt Sonntag (ab 14 Uhr) in Würzburg.

Im Sommer 2014 hatte der Weg des gebürtigen Teheraners Shapourzadeh, der von 2009 bis 2012 drei Jahre in seinem Heimatland für den Steel Azin FC und anschließend zwei Jahre für die Sportfreunde Lotte am Ball war, zu den Würzburger Kickers geführt. Gleich in seinem ersten Jahr wurde Shapourzadeh zum Kapitän berufen und gewann mit Würzburg souverän die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Amir Shapourzadeh mit dem Journalisten Christian Knoth über drei turbulente Jahre in seinem Heimatland, die Stärken der Kickers und das Playoff-Rückspiel gegen den 1. FC Saarbrücken.

DFB.de: Im Playoff-Hinspiel in Saarbrücken gab es ein 1:0. Wie lautet Ihr Fazit, Herr Shapourzadeh?

Amir Shapourzadeh: Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet - nicht mehr und nicht weniger. Saarbrücken ist eine erfahrene, kompakte Mannschaft, die uns enorm unter Druck gesetzt hat. Ein 1:0-Vorsprung ist im Fußball schnell aufgeholt. Es wird am Sonntag definitiv ein heißer Kampf, bei dem wir alles in die Waagschale werfen müssen.

DFB.de: Mit 80 Punkten waren die Kickers in der regulären Saison souverän Meister geworden. Was macht den Erfolg der Mannschaft aus?

Shapourzadeh: Wir sind nach einem großen Umbruch im Sommer schnell eine Einheit geworden. Der große Teamgeist spiegelt sich in den guten Ergebnissen auf dem Platz wider. Ein funktionierendes Mannschaftsgefüge ist stets Voraussetzung für Erfolg. Auch die Tatsache, dass wir nur wenige Verletzte zu beklagen hatten, spielte eine Rolle.

DFB.de: Die Kickers kassierten in der abgelaufenen Saison nur 15 Gegentore, spielten - inklusive des Hinspiels in Saarbrücken - 23-mal zu Null. Warum ist die Defensive so stark?

Shapourzadeh: Auch unsere Stürmer arbeiten gut nach hinten mit und unterstützen unsere Defensive. Auch in Saarbrücken hat man wieder gesehen, dass wir uns in jeden Ball schmeißen und alles Erdenkliche tun, um ein Gegentor zu verhindern. Hinzu kommt, dass wir mit Robert Wulnikowski einen erfahrenen und sehr starken Torwart in unseren Reihen haben, der schon den einen oder anderen unhaltbaren Schuss aus der Ecke gefischt hat.

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DFB.de: Es ist Ihr erstes Jahr in Würzburg. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Shapourzadeh: Nachdem bei den Kickers zu Saisonbeginn ‚alles auf null‘ gestellt wurde, hat sich die Mannschaft sehr schnell positiv entwickelt. Es ist wunderbar zu sehen, wie alles wächst und gedeiht und wie wir dabei auch noch erfolgreichen Fußball spielen. Wichtig ist auch, dass ich mich in Würzburg von Beginn an sehr wohl gefühlt habe. Dann ist es einfacher, gute Leistungen auf den Platz zu bringen. In den vergangenen elf Monaten habe ich bereits viele schöne Momente erlebt, die ich nicht missen möchte. Da fallen mir spontan das 3:2 in der ersten DFB-Pokalrunde gegen Fortuna Düsseldorf und die Meisterschaft ein.

DFB.de: Wie sehr sehnen Sie sich nach einer Rückkehr in den Profibereich?

Shapourzadeh: Der Wunsch, noch einmal im Profi-Bereich Fuß zu fassen, ist sehr groß. Vor zwei Jahren war ich mit meinem Ex-Verein Sportfreunde Lotte kurz davor, den Sprung in Liga drei zu schaffen. Wir wurden mit sensationellen 86 Punkten Meister in der Regionalliga West, scheiterten in der Relegation gegen den jetzigen Zweitligisten RB Leipzig aber leider knapp (0:2/2:2 n.V., Anm. d. Red.). Im Jahr darauf erreichten wir die Vize-Meisterschaft. Im dritten Anlauf möchte ich es nun endlich schaffen. Man wird ja auch nicht jünger und hat nicht ewig Zeit. (lacht)

DFB.de: Im ersten Duell mit Lotte gegen Leipzig hatten sie die Rote Karte gesehen, fehlten deshalb im Rückspiel. Hatten Sie das am Mittwoch in Saarbrücken im Hinterkopf?

Shapourzadeh: Nein, das ist längst abgehakt. Ich habe aber auf jeden Fall daraus gelernt. In der abgelaufenen Saison habe ich keinen Platzverweis erhalten. In meinem Alter und auch in meiner Rolle als Kapitän ist es wichtig, dass man auf dem Platz ein Vorbild ist.

DFB.de: Sie besitzen noch einen Vertrag bis 2017. Welche mittelfristigen Ziele verfolgen Sie mit den Würzburger Kickers?

Shapourzadeh: Schon vor meiner Unterschrift war klar, dass ich hier langfristig mithelfen möchte, etwas aufzubauen. Der Weg in die 3. Liga ist sehr schwierig, vor allem durch das System mit den Playoffs. Am Ende ist es egal, mit wie vielen Punkten Vorsprung du Meister wirst. In den Aufstiegsspielen zählt das nicht. Mittelfristig ist die 3. Liga definitiv das Ziel der Würzburger Kickers. Dass wir uns nun so früh schon die Möglichkeit erarbeitet haben, den Sprung in den Profi-Fußball zu schaffen, ist umso schöner.

DFB.de: Den Großteil Ihrer Laufbahn haben Sie in Deutschland verbracht. Sie spielten aber auch von 2009 bis 2012 in Ihrem Heimatland. Wie kam es dazu?

Shapourzadeh: Nachdem mein Vertrag beim Zweitligisten FSV Frankfurt ausgelaufen war, besaß ich in Deutschland nicht viele Alternativen. Ich war beim damaligen Zweitliga-Klub Rot Weiss Ahlen zwar im Probetraining, aber eine Zusammenarbeit ergab sich nicht. Dann kam das Angebot aus dem Iran. Zum Einen bekommt man ein Auslandsangebot nicht alle Tage. Andererseits wollte ich auch nicht darauf spekulieren, dass weitere deutsche Vereine auf mich zukommen. Ich unterschrieb zunächst einen Kontrakt für ein Jahr, verlängerte dann aber um weitere zwei Jahre. Dennoch bin ich froh, dass ich danach den Weg zurück nach Deutschland gefunden habe.

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DFB.de: Warum?

Shapourzadeh: Im ersten Jahr im Iran lief es hervorragend. Wir waren nur knapp an der Qualifikation für die AFC Champions League gescheitert. Es gab zu diesem Zeitpunkt auch keine Zweifel daran, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Dann ging es allerdings Schlag auf Schlag. Sowohl Trainer als auch Manager verließen den Verein. Zum Teil wurden die Gehälter der Spieler nicht mehr bezahlt. Auch ich war davon betroffen. Es kam zu einem Rechtsstreit mit dem Verein, weshalb ich ein halbes Jahr nicht spielen konnte und auch ein vorzeitiger Wechsel nicht möglich war.

DFB.de: Wie ging es weiter?

Shapourzadeh: Erst zur Winterpause der Saison 2011/2012 war es möglich, bei einem neuen Verein anzuheuern. Mein Weg führte zu den Offenbacher Kickers in die 3. Liga, wo ich erst einmal einen provisorischen Vertrag erhielt. Das halbe Jahr beim OFC verlief allerdings mehr als unglücklich. Erst mit dem Wechsel zu den Sportfreunden Lotte kam ich wieder in die richtige Spur.

DFB.de: Als Kapitän tragen Sie innerhalb der Mannschaft Verantwortung. Für wie wichtig halten Sie das Amt des Kapitäns?

Shapourzadeh: Es ehrt mich, dass ich schon in meinem ersten Jahr bei den Kickers der verlängerte Arm von Trainer Bernd Hollerbach bin. Als Kapitän finde ich es wichtig, sich auf und neben dem Platz vorbildlich zu verhalten, auf alle Spieler ein Auge zu haben und die Stimmung innerhalb der Mannschaft hochzuhalten. Ich bin froh, dass ich mit Robert Wulnikowski, Nico Herzig und Christian Demirtas gleich mehrere erfahrene Mitspieler habe, die mich bei meinen Aufgaben bestmöglich unterstützen.

DFB.de: Warum sind Sie nun optimistisch, dass es gegen Saarbrücken mit dem Aufstieg klappt?

Shapourzadeh: Unsere Mannschaft hat einen sehr guten Charakter und weiß, worum es geht. Jeder Einzelne stellt seine persönlichen Interessen hinten an. Wir sind optimal vorbereitet. Die Würzburger Kickers sind bereit für den Profi-Fußball.

DFB.de: Auf welche Faktoren kommt es an?

Shapourzadeh: Wir müssen von Beginn an hellwach sein und dürfen uns nicht auf dem Ergebnis aus dem Hinspiel ausruhen. Wenn wir den Schwung aus dem Hinspiel im Ludwigspark mitnehmen und dem Druck der Saarbrücker standhalten, sieht es gut für uns aus. Wir wollen unbedingt vor heimischer Kulisse den Aufstieg perfekt machen.