Saisonauftakt: Kickers unterliegen in Braunschweig mit 1:2

Eintracht Braunschweig
2 : 1
FC Würzburger Kickers

Liveticker nachlesen

1. Spieltag 2016/17

07.08.2016

Spielbericht

75 Tage nach dem Aufstiegscoup durch den 2:1-Erfolg im Relegationsrückspiel beim MSV Duisburg haben die Würzburger Kickers am Sonntag in Braunschweig die Zweitliga-Bühne betreten: Vor 20.390 Zuschauern im Eintracht-Stadion mussten die bis dahin seit saisonübergreifenden 17 Pflichtspielen unbesiegten Mainfranken eine 1:2 (0:1)-Niederlage hinnehmen. „Wir sind in der zweiten Halbzeit mehr Risiko gegangen. Für unser erstes Zweitliga-Spiel war das ordentlich, zumal wir hier in Braunschweig auf einen sehr starken Gegner getroffen sind“, resümierte FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach.

 

Den Würzburger Treffer erzielte Elia Soriano nach einer knappen Stunde, die Tore für die Gastgeber zur  2:0-Führung markierten Salim Khelifi (43.) und Julius Biada (54.). „Wir sind gewarnt“, meinte Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht: „Würzburg war der erwartet harte Brocken. Das wird auch in 14 Tagen nicht leichter für uns.“ Am 20. August (15.30 Uhr) bestreiten die Niedersachsen ihr Erstrundenspiel im DFB-Pokalwettbewerb in der Würzburger FLYERALARM Arena. Zunächst aber erwarten die Hollerbach-Schützlinge am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern zur Heimpremiere. „Wir haben einige gute Ansätze gesehen, aber auch Fehler. Da müssen wir ansetzen und weiter hart arbeiten“, sagte FWK-Kapitän Sebastian Neumann.

 

Cheftrainer Bernd Hollerbach präsentierte mit Spielführer Neumann (VfR Aalen) und Tobias Schröck (SG Sonnenhof Großaspach) zwei Neuzugänge in seiner Startformation. Mit Jörg Siebenhandl (FC Admira Wacker Mödling), Anastasios Lagos (Panathinaikos Athen) sowie Sascha Traut (Karlsruher SC) und Marco Königs (SC Fortuna Köln) nahmen in Braunschweig vier weitere „Neue“ zunächst auf der Bank der Rothosen Platz. „Wir wollten zunächst gut stehen, auf unsere Chance lauern“, so Hollerbach: „Das haben wir auch ordentlich gemacht.“

 

Nach nicht einmal fünf Minuten hatten die Gäste aus Mainfranken gleich eine Schrecksekunde zu verdauen: FWK-Keeper Robert Wulnikowski wurde nach einer Ecke im Fünfmeterraum angegangen, Referee Sascha Stegemann aus Niederkassel pfiff die Szene, in deren Folge die Kugel im Kasten landete, aber ab. Doch Wulnikowski war ein Gegenspieler auf das Handgelenk gestiegen, der 39-Jährige musste länger behandelt werden, konnte letztlich aber weitermachen.

 

Während sich in der Folge das Hauptgeschehen im Mittelfeld abspielte, blieben Möglichkeiten Mangelware. Nach 22 Minuten war es dann Eintrachts Domi Kumbela, der eine Ofosu-Ayeh-Hereingabe aus sechs Metern über den Würzburger Kasten jagte. Auf der Gegenseite fehlte dem aufgerückten Rothosen-Kapitän Sebastian Neumann im Anschluss an einen Eckball ein Schritt, um nach der Kopfball-Vorlage von Rico Benatelli frei vorm Tor zum Schuss zu gelangen (26.). Nach rund 40 Minuten war Neumann nach einer Daghfous-Ecke dann per Kopf am Ball, doch die Kugel ging über den Kasten von Eintracht-Torwart Jasmin Fejzic.

 

Denkbar ungünstig, drei Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte und in der Phase, in der die Gäste ihr Offensivspiel deutlich belebten, dann die Führung der Niedersachsen: Patrick Schönfeld setzte sich auf der rechten Seite durch, drang in den Sechzehner ein, Juliuis Biada ließ die Kugel passieren und der Schweizer Salim Khelifi hat alle Zeit der Welt, die Kugel im Kasten unterzubringen. „Da haben wir uns zu naiv angestellt, das war ein blödes Gegentor“, sagte Hollerbach.

 

Dagegen fehlten Elia Soriano kurz nach dem Seitentausch die berühmten Zentimeter: Nach einem langen Ball von Tobias Schröck hatte der Deutsch-Italiener nur noch Joseph Baffo im Schlepptau, wusste sich aber zu behaupten und kam zum Schuss – der Ball aber ging um Haaresbrate am langen Pfosten vorbei (50.). Kurz darauf war es erneut Soriano, dem ein Schritt fehlte, nachdem Daghfous von links geflankt hatte. Ins Schwarze aber trafen die Hausherren: Der freigelassene Biada zog aus der Drehung ab und traf aus 15 Metern flach zum 2:0 (54.).

 

Sieben Minuten später aber schlugen die Rothosen zurück: Der vom kurz zuvor eingewechselten Sascha Traut freigespielte Richard Weil und Nejmeddin Daghfous spielten die Vorbereiterrolle perfekt, Soriano schloss eiskalt ab und verkürzte auf 1:2 (61.). Die Würzburger waren nun deutlich selbstbewusster, mussten nach 68 Minuten aber einen herben Rückschlag hinnehmen: Nach einem Foul sah Emanuel Taffertshofer glatt Rot. Referee Stegemann entschied auf Notbremse, in der Mitte waren noch zwei Würzburger mitgelaufen. „Zumindest strittig“, so das Würzburger Urteil.

 

So versuchten die Kickers in der Folge noch einmal alles, Braunschweig kam durch die Überzahl noch zu zwei, drei Gelegenheiten. „Uns hat dagegen die letzte Zielstrebigkeit gefehlt. Trotzdem haben wir auch mit zehn Mann bis zum Ende an uns geglaubt“, sagte Hollerbach: „Man hat heute gesehen, dass Braunschweig ein Topteam ist.“

Aufstellung

Braunschweig: Fejzic – Ofosu-Ayeh, Baffo, Valsvik, Kijewski – Khelifi (85. Zuck), Moll, Omladic (72. Hernández), Schönfeld – Kumbela, Biada (78. Ademi).

Würzburg: Wulnikowski – Weil, Schoppenhauer, S. Neumann, Kurzweg (80. Fe. Müller) – T. Schröck – Karsanidis (52. Traut), Taffertshofer – Benatelli – Daghfous, Soriano (77. Königs).

Daten

Tore: 1:0 Khelifi (43.), 2:0 Biada (54.), 2:1  Soriano (61.).

Gelbe Karten: Omladic – Schröck.

Rot: Taffertshofer (68., Würzburg).

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel).

Zuschauer: 20.390.

Kickers-TV

Folge 141

Kickers TV: Die Pressekonferenz nach dem Spiel in Braunschweig

Nach der 1:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig analysieren Kickers-Cheftrainer Bernd Hollerbach und BTSV-Coach Torsten Lieberknecht auf der Pressekonferenz die Begegnung. Zudem schildert Hollerbach seine Einschätzung zum Platzverweis von Emanuel Taffertshofer.

Bilder

alle anzeigen