0:0 im Erzgebirge: Kickers in 2016 weiter unbesiegt

FC Erzgebirge Aue
0 : 0
FC Würzburger Kickers

Liveticker nachlesen

25. Spieltag 2015/16

14.02.2016

Spielbericht

Die Würzburger Kickers bleiben im neuen Jahr weiter ungeschlagen: Das Team von FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach holte sich beim Tabellenzweiten FC Erzgebirge Aue vor 6.000 Zuschauern mit dem torlosen Remis seinen bereits 20. Punkt in der Fremde. "Wer nicht wusste, warum Würzburg auswärts so stark ist, der hat es heute gesehen", sagte Aues Trainer Pavel Dotchev: "Das war heute eine Partie zweier sehr gut organisierter Teams." Und auch Hollerbach war unterm Strich zufrieden, "wenngleich wir kurz vor Schluss die große Chance haben, hier das Siegtor durch Daniel Nagy zu machen."

 

Bereits an diesem Mittwoch geht es für die Rothosen weiter: Um 19 Uhr wird in der FLYERALARM Arena das Nachholspiel gegen den SC Preußen Münster angepfiffen. Der Tabellensechste aus Westfalen kassierte am Wochenende beim 0:1 gegen den Halleschen FC seine erste Niederlage unter Neu-Trainer Horst Steffen. "Natürlich werden wir alles dafür tun, um den zweiten Heimsieg zu holen", sagte FWK-Kapitän Robert Wulnikowski.

 

Hollerbach baute sein Team im Vergleich zum Heim-Remis gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart acht Tage zuvor auf gleich vier Positionen um: Nach seiner abgelaufenen Gelb-Rot-Sperre stand Winter-Neuzugang Elia Soriano wieder für Christopher Bieber im Sturm, für den am Knie verletzten Clemens Schoppenhauer kehrte der wiedergenesene Richard Weil in die Innenverteidigung zurück, Lukas Billick ersetzte im Erzgebirge den angeschlagenen Peter Kurzweg und für Daniel Nagy kam der vom TSV 1860 München II an den Dallenberg gewechselte Emanuel Taffertshofer zu seinem Startelf-Debüt für die Rothosen. Der 20-jährige Youngster bildete zusammen mit dem gerade einmal zwei Jahre älteren Joannis Karsanidis das zentrale Mittelfeld, Taffertshofer spielte dabei die defensivere Variante.

 

Nach sieben Minuten rückte erstmals Würzburgs Keeper Robert Wulnikowski in den Blickpunkt: Nach einem Kickers-Ballverlust im Mittelfeld ging es fix, Sebastian Hertner zog schließlich aus 16 Metern ab, doch der FWK-Rückhalt parierte sicher. In der Folge war es vor den Augen von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke eine hart umkämpfte Partie, beide Teams schenkten sich nichts, gaben im Mittelfeld keine Räume preis und so blieben im Duell der beiden besten Drittliga-Defensiven Torraumszenen eher Mangelware. Zu kompakt war es, was beide Reihen da zeigten – und wenn es Möglichkeiten im Ansatz gab, dann war meist am Ende noch ein Bein dazwischen. So, wie nach einer guten halben Stunde, als Karsanidis in der Folge einer Kvesic-Flanke vor dem lauernden Auer Cebio Soukou an den Ball kam und rechtzeitig zu klären wusste. Auf der Gegenseite war es Würzburgs Nejmeddin Daghfous der in aussichtsreicher Strafraum-Position den Ball nicht richtig traf (37.). So ging es ohne Treffer in die Pause. "Optisch war Würzburg da in der ersten Halbzeit überlegen, wir hatten unsere Probleme, uns in Strafraumnähe in Position zu bringen und Zug zum Tor zu entwickeln", meinte Dotchev.

 

Die zweite Hälfte begann spektakulär: Wulnikowski zeigte trotz seiner 38 Lenze eine starke Parade, fischte den Kopfball von Max Wegner, der im Sommer auch ein Kandidat der Kickers war und seinerzeit auch im Kickers-Trainingslager in Österreich zur Probe mittrainiert hatte, aus dem Torgiebel (51.). Und auch eine Viertelstunde später war es der Routinier im Kickers-Kasten, der eine brenzlige Situation zu meistern wusste: Gegen den auf ihn alleine zulaufenden Kvesic war der Keeper einen Schritt schneller am Ball und klärte außerhalb des Strafraums. Innerhalb des Sechzehners war jene Szene, die die Gemüter auf Würzburger Seite strapazierte: Aues Schlussmann Martin Männel riss Niklas Weißenberger deutlich mit beiden Händen um – doch der Pfiff blieb auch zum Entsetzen der über 100 mitgereisten mainfränkischen Kickers-Fans aus (62.). "Für mich eine klare Sache, das ist bitter, dass wir den Elfmeter nicht bekommen", sagte Hollerbach, und auch sein Kollege Pavel Dotchev sprach davon, "dass Martin in dieser Situation zu spät dran ist. Ob es ein Elfmeter war, konnte ich aus meiner Position nicht sehen. Ich sage mal 50:50."

 

16 Minuten vor dem Ende hatten die Kickers noch eine Gelegenheit. Niklas Weißenberger, der nach der Auswechslung von Soriano in der Spitze auftauchte, zog aus 14 Metern ab. Doch am Ende lag der Ball in den Händen von Veilchen-Keeper Männel. Aue erhöhte die Schlagzahl, fand aber kein Rezept, um die Würzburger Deckung zu knacken, so dass es letztlich beim torlosen Remis blieb. Auch deshalb, weil die Gäste aus Unterfranken ihre beste Möglichkeit der Partie nicht zu nutzen wussten: Daniel Nagy hatte aus leicht spitzem Winkel freie Bahn, scheiterte aber kurz vor Ende an Aues Schlussmann.

Aufstellung

Aue: Männel – Susac, Rizzuto, Riedel, Hertner – Tiffert, Riese – Soukou (77. Köpke), Könnecke (57. Adler) – Wegner, Kvesic (64. Handle).

Würzburg: Wulnikowski – Billick, Weil, Fennell, Nothnagel – Taffertshofer, Karsanidis – Weißenberger, Daghfous, Benatelli (89. Vocaj) – Soriano (64. Russ; 79. Nagy).

 

Daten

Schiedsrichter: Skorczyk (Salzgitter).

Zuschauer: 6000.

Kickers-TV

Folge 76

Die Stimmen zum 0:0 beim FC Erzgebirge Aue

Bilder

alle anzeigen